Siebenschläfer verspricht wechselhaftes Sommerwetter
Lübeck: Archiv - 27.06.2023, 11.12 Uhr: Ein wenig wird sich ändern im weiteren Verlauf des Sommers 2023. Hatten wir bisher ausgiebig Sonnenschein und vor allem zu viel Trockenheit wegen außergewöhnlich kräftiger Hochdruckgebiete in unserer Region, werden wir im Verlauf des Juli 2023 verstärkt in den Einflussbereich von atlantischen Tiefdruckgebieten geraten, die Land- und Forstwirtschaft endlich etwas mehr von dem lang ersehnten Regen bringen sollten.
Profi- und Hobbygärtner würden sich sicher freuen, wenn mal etwas mehr als ein paar Tropfen runterkommt.
Gemeinhin gelten die Tage um den sogenannten 'Siebenschläfer', dem 27. Juni des Jahres eigentlich immer als grober Indikator für den restlichen Verlauf des Sommers. Wenn wir uns das in diesem Jahr einmal etwas genauer ansehen, fällt bei der Durchsicht der Prognosekarten sofort auf, dass der Jet Stream in 10 km Höhe eine etwas südlichere Bahn einzunehmen scheint. Dadurch geraten wir in Lübeck an den Nordrand des Strahlstroms und es bilden sich am Boden eher Gebiete tieferen Drucks aus, die vom Atlantik über Europa von West nach Ost ziehen.
Wie man der Karte entnehmen kann, wird es für die Hochdruckgebiete aus dem Bereich der Azoren daher etwas schwerer werden, bis in unsere Region vorzustoßen. Das bedeutet nun nicht, dass wir einen verregneten Sommer haben werden. Vielmehr wird es so sein, dass Regenstreifen und Schönwetterperioden sich miteinander abwechseln. Das ganze Geschehen sollte sich abspielen bei verträglichen Sommertemperaturen zwischen 20°C und 25°C. Wenn die Luftmassen aus Nordwest kommen, kann es zwischendurch auch einmal etwas kühler werden.
Die vielen Sonnentage riefen, wie hier am vergangenen Wochenende, auch die Brückenspringer auf den Plan. Für die Abkühlung riskieren sie im flachen Wasser Leben und Gesundheit.
Niederschlagsgebiete, die wir dringend benötigen, sind für unsere Region in den Vorhersagekarten einige zu erkennen. Da aber die Temperaturen, wie bereits beschrieben, nicht so hoch ausfallen werden, sollte schweres Gewitter mit Sturmböen und Hagel in unserer Region in den kommenden Wochen eher selten vorkommen. Überaus reichlich werden die Niederschläge offenbar auch nicht ausfallen.
270 mm, also 270 Liter Niederschlag pro m² haben wir in diesem Jahr bereits eingefahren und in wenigen Tagen ist die erste Hälfte des Jahres herum, wobei der laufende Juni bisher gerade einmal etwa 15 mm dazu beigetragen hat. Von daher sollten wir den einen oder anderen Regentag, den wir im Juli hoffentlich mitnehmen werden, nicht bejammern. Keiner möchte gern erleben, dass Wasser, wie in anderen Regionen, wegen andauernder Trockenheit rationiert werden muss.
Das sind die groben Wetterentwicklungen, die wir an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen immer einmal wieder verkünden. Immerhin können wir heute schon einmal mitteilen, dass wir keinen dramatisch heißen und trockenen Sommer bekommen werden und auch keinen Sommer, der an einen nasskalten Frühherbst erinnert. Im laufenden Geschäft entnimmt man die Prognosen für die jeweils kommenden drei Tage am besten den Fernsehnachrichten, oder für uns in Schleswig-Holstein dem SH-Magazin oder der App seines Vertrauens.
Bei HL-Live.de gibt es natürlich zwischendurch auch immer einmal wieder kurzfristig anberaumte Prognosen über die nächsten paar Tage.
Ob Skipper, Gärtner oder Strandbesucher: Das Wetter ist Thema Nr. 1. Fotos: Helge Normann, Grafik: Harald Denckmann
Text-Nummer: 159598 Autor: Harald Denckmann vom 27.06.2023 um 11.12 Uhr