Ausstellung zu Lübecks Beziehungen nach Osteuropa

Lübeck: Archiv - 28.06.2023, 16.16 Uhr: Die Lübecker Völkerkundesammlung, die über zahlreiche Exponate aus Osteuropa, der Ukraine und Russland verfügt, hat sich trotz oder gerade wegen der augenblicklichen Lage dazu entschlossen, Lübecks Ostbeziehungen in den Blick zu nehmen: Die Ausstellung „In Krieg und Frieden. Von Kiew nach Lübeck“ soll von Samstag, 1. Juli, bis Sonntag, 8. Oktober 2023, in den Räumen des St. Annen-Museums aufzeigen, wie sehr die Geschichte der Hansestadt mit der des Ostens verwoben ist.

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Es wird ein zeitlicher Bogen vom Handel im Mittelalter bis hin zu den Erfahrungen ukrainischer Geflüchteter im heutigen Lübeck geschlagen. Bestandteil der Schau sind daher auch die Lebenswege und Erfahrungen einiger nach Lübeck geflüchteter Ukrainer, die zudem im Begleitprogramm unter anderem Führungen anbieten und ein ukrainisches Fest organisieren werden.

In der Ausstellung zu sehen sind rund 150 zum Teil noch nie ausgestellte Exponate aus der Zeit zwischen dem 17. Jahrhundert bis heute, mehrheitlich aus dem Bestand der Völkerkundesammlung. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus dem St. Annen Museum, dem Buddenbrookhaus, dem Haus der Kulturen, der Stadtbibliothek, dem Archiv der Hansestadt Lübeck sowie von Ukrainern aus Lübeck und Umgebung. Begleitend zu der Sonderausstellung werden auch Exponate der Dauerausstellung des St. Annen-Museums mit neuen Beschriftungen versehen, um sie als Zeugnisse von Lübecks Ostbeziehungen neu zu erschließen.

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Auch wenn die Ausstellung aufgrund des aktuellen öffentlichen Interesses mit dementsprechenden Objekten den Fokus auf die Ukraine legt, kann weder deren noch Lübecks Geschichte ohne die Entwicklungen im Zarenreich und der Sowjetunion begriffen werden. Exemplarisch werden in der Ausstellung unter anderem die Nowgorod-Fahrer der Hansezeit, Lübecks Rolle als Ausgangspunkt der Auswanderung der Wolgadeutschen zur Zeit Katharinas der Großen oder auch das Schicksal osteuropäischer Zwangsarbeiter in Lübeck während des Zweiten Weltkriegs erwähnt. Dass auch die Ukraine Lübecks Kultur prägte, ist weniger bekannt. So mag es überraschen, dass das heute als deutsche Tradition betrachtete Verzieren von Ostereiern vor tausend Jahren in Kiew erfunden wurde.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit ukrainischen Partnern, dem Forum für Migrantinnen und Migranten der Hansestadt Lübeck und dem Haus der Kulturen und wurde finanziell von der Sparkassenstiftung zu Lübeck gefördert. Sie ist in deutscher, ukrainischer und englischer Sprache gehalten.

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Vernissage

Die Ausstellung „In Krieg und Frieden. Von Kiew nach Lübeck“ wird am Freitag, 30. Juni, um 17.30 Uhr im St. Annen-Museum eröffnet. Nach einer Begrüßung durch Lübecks Kultursenatorin Monika Frank wird mit einem Podiumsgespräch, moderiert durch den Leitenden Direktor der Lübecker Museen Dr. Tilmann von Stockhausen, in die Ausstellung eingeführt. An dem Gespräch nehmen Dr. Lars Frühsorge, Leiter der Lübecker Völkerkundesammlung, die ukrainische Wissenschaftlerin Margarita Mudritska sowie Maria Reznikova vom Forum für Migrantinnen und Migranten der Hansestadt Lübeck teil. Für die musikalische Untermalung sorgt die ukrainische Bandura-Spielerin Margareta Storonianska.

Die Teilnahme kostet acht Euro, ermäßigt vier Euro, für Kinder 2,50 Euro. Tickets sind online unter vks.die-luebecker-museen.de sowie an der Museumskasse erhältlich.

Dr. Lars Frühsorge, Leiter der Lübecker Völkerkundesammlung, zeigt Exponate aus Russland und der Ukraine. Fotos: JW

Dr. Lars Frühsorge, Leiter der Lübecker Völkerkundesammlung, zeigt Exponate aus Russland und der Ukraine. Fotos: JW


Text-Nummer: 159657   Autor: Museen/red.   vom 28.06.2023 um 16.16 Uhr

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