Freie Theater gerecht fördern
Lübeck: Archiv - 13.07.2023, 11.41 Uhr: Uli Hausmann vom Theater Combinale brachte es im Kulturausschuss auf den Punkt: Das Verhältnis der Förderung des Stadttheaters und der Förderung der freien darstellenden Kunstangebote in Lübeck passt nicht zusammen. Die Fraktion Unabhängige Volt-PARTEI in der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck fordert nun, Freie Theater „endlich gerecht“ zu fördern.Die Politiker rechnen vor: Auf der einen Seite jährlich 10 Millionen Euro Zuschuss für 180.000 Besucher im Stadttheater. Auf der anderen Seite 115.000 Euro Zuschuss für 55.000 Besucher von vier freien Theatern. Das macht einen städtischen Zuschuss von 55 Euro je Besucher im Stadttheater aus. Im Gegensatz dazu erhalten die freien Theater lediglich 2 Euro städtischen Zuschuss je Besucher ihren Vorstellungen.
Detlev Stolzenberg (Die Unabhänigigen), Vorsitzender des Kulturausschusses sieht in dem Weckruf der freien Theater die Chance, die institutionelle Förderung auf eine ausgleichende und gerechte Basis zu stellen: „Die freien Kulturangebote können in Zukunft nur bestehen, wenn die Stadt die freie Szene stärker unterstützt. Bei der Theaternacht zeigt sich jedes Jahr die Vielfalt und Qualität der freien darstellenden Künste in Lübeck. Dieses Angebot trägt weit über die Grenzen der Hansestadt zur Bedeutung der Kulturstadt Lübeck bei. Und hat eine große wirtschaftliche Bedeutung. Als Kommune sollten wir das Angebot der freien darstellenden Künste stärker unterstützen. Im Interesse der Kulturstadt Lübeck. Dafür ist eine angemessene und gerechte institutionelle Förderung wichtig.“
Kultursenatorin Monika Frank (SPD) hatte im Kulturausschuss am Montag lediglich erklärt, dass die Stadtverwaltung keine Spielräume für eine Erhöhung der städtischen Förderung benennt. Stolzenberg sieht deshalb die Fraktionen in der Verantwortung: „Zur Haushaltsberatung im September sollte ein angemessener Betrag für die freien darstellenden Künste in Lübeck bereitgestellt werden. Die freien Theater haben die aktuellen Herausforderungen und dringenden Bedarfe aufgezeigt.“ Stolzenberg freut sich, dass im Kulturausschuss ein interfraktionelles Vorgehen angekündigt wurde und bereits für die Haushaltsberatung im September ein gemeinsamer Vorschlag vorgelegt werden soll.
„Zur Haushaltsberatung im September sollte ein angemessener Betrag für die freien darstellenden Künste in Lübeck bereitgestellt werden“, sagt Detlev Stolzenberg (Die Unabhänigigen). Foto: Archiv
Text-Nummer: 159999 Autor: Fraktion/red. vom 13.07.2023 um 11.41 Uhr