Linke zum Wohnungsmarkt-Bericht: Fern jeglicher Realität

Lübeck: Archiv - 25.07.2023, 09.19 Uhr: Die Linke Lübeck kritisiert den am 20.07.2023 vorgelegten Wohnungsmarktbericht des Bürgermeisters. Der Bericht diene, wie schon die vorhergehenden, als Marketinginstrument, so die Politiker. Er bilde aber nicht die Realität der Menschen in Lübeck ab.

„Wenn die Lübecker den Wohnungsmarktbericht 2022 des Bürgermeisters lesen würden, dann würden sie ihm eine Frage stellen: In welcher Welt lebst Du? In den letzten 10 Jahren hat die Mehrheit der Lübecker Kommunalpolitik beim Thema öffentlich geförderter Wohnungsbau komplett versagt“, kritisiert die Linke in einer Mitteilung. „Es fielen und es fallen immer mehr Wohnungen aus der Sozialbindung als Sozialwohnungen gebaut werden. Von ihrem am 28.03.2019 selbst gesteckten Ziel, 10.000 Sozialwohnungen in Lübeck, ist die Bürgerschaft weit entfernt. Aktuell gibt es 7.646 Sozialwohnungen. Nötig für einen normalen Wohnungsmarkt wären aber mindestens 12.500 Sozialwohnungen.“

Dazu sagt Andreas Müller, Kreisvorsitzender der Partei Die Linke Lübeck: „In Lübeck finden die Menschen keine Wohnungen, die Leerstandsquote liegt laut Wohnungsmarktbericht bei 0,6%, in 6 von 10 Stadtteilen liegt die Leerstandsquote bei 0,3% oder weniger. Bisher führten diese alarmierenden Zahlen bei der Lübecker Bürgerschaft noch nicht zu einem Kurswechsel in der Wohnungspolitik – stattdessen wird die Kritik immer verächtlich abgetan. Den Begriff Wohnungsnot sucht man in dem Bericht vergebens.“

„Wichtige Maßnahmen, die jetzt unbedingt eingeleitet werden müssen. Der Marktanteil der kommunalen Wohnungsgesellschaft Trave muss erhöht werden. Mit 7,4% Anteil am Lübecker Wohnungsmarkt kann eben nicht in ausreichendem Maß direkt und qualitativ auf den Wohnungsmarkt Einfluss genommen werden. Dieser Anteil muss auf mindestens 10% steigen“, erklärt Sascha Luetkens, Sprecher für Bauen und Wohnen der Linken Lübeck.

„Die Sozialbauquote ist mit mindestens 30% nicht ausreichend hoch, sie muss dringend erhöht werden. Die Bürgerschaft sollte dem Beschluss des Sozialausschusses vom 05.02.2019 auf 30% +weitere 20% Sozialwohnungsquote Geltung verleihen und ihre negative Entscheidung vom 28.03.2019 gegen diesen Beschluss zurücknehmen.“

Die Linke wird jede Maßnahme, die dazu führt, dass am Ende mehr Sozialwohnungen zur Verfügung stehen, unterstützen. Besonderen Handlungsbedarf sieht Sascha Luetkens bei Wohnungen für Studenten und bei Menschen mit Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt, wie zum Beispiel prekär Beschäftigte, Alleinerziehende, chronisch Kranke, Menschen mit Behinderung(en) und so weiter. Die Liste könnte noch weiter fortgesetzt werden.

„Mit 7,4% Anteil am Lübecker Wohnungsmarkt kann eben nicht in ausreichendem Maß direkt und qualitativ auf den Wohnungsmarkt Einfluss genommen werden“, meint Sascha Luetgens (Die Linke). Foto: Archiv

„Mit 7,4% Anteil am Lübecker Wohnungsmarkt kann eben nicht in ausreichendem Maß direkt und qualitativ auf den Wohnungsmarkt Einfluss genommen werden“, meint Sascha Luetgens (Die Linke). Foto: Archiv


Text-Nummer: 160218   Autor: Linke/red.   vom 25.07.2023 um 09.19 Uhr

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