Buddenbrookhaus: Unabhängige Volt-PARTEI macht Lösungsvorschlag

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 06.09.2023, 13.36 Uhr: Zur Lösung des Streits um das Kellergewölbe im Neuen Buddenbrookhaus gibt es von der Fraktion Unabhängige Volt-PARTEI einen Vorschlag: „Der Schlüssel liegt in der Anwendung des Besonderen Städtebaurechts“, sagt Tim Stüttgen (Volt), der für die Fraktion Mitglied im Hauptausschuss ist.

Stüttgen: „Sanierungen auf dieser rechtlichen Grundlage sind in Lübeck seit vielen Jahren gängige Praxis. Deshalb wundere ich mich, dass diese Möglichkeit bisher nicht konsequent verfolgt wurde, denn auch die Häuser Mengstraße 4 und 6 liegen innerhalb einer gültigen Sanierungssatzung.“

Aktuell strittig ist die Frage eines Kellerzugangs, der entweder im Gebäude ein unter Denkmalschutz stehendes Gewölbe durchbrechen würde oder mittels eines Treppenanbaus durch die Kellerwand geführt werden müsste, wofür allerdings eine Fläche in Anspruch genommen würde, an der die Hofanlieger Rechte haben und die auch nicht im Sanierungsgebiet liegt. „Die Lösung sieht meiner Meinung nach so aus, dass man unter Anwendung des Sanierungsrechts die völlig überdimensionierte Hofdurchfahrt bis auf die Breite eines Durchgangs einzieht. So gewinnt das Gebäude im Erdgeschoss rund 100 Quadratmeter Fläche — wenn die Höhe für zwei Geschosse reicht, dann wegen des Durchgangs sogar mehr als das Doppelte. Genug Raum für die Treppe in den Keller, eine Verlagerung der unter das Dach gequetschten Räume für die Verwaltung, einen größeren Museumsshop oder dergleichen. Für diese Lösung wird die Zustimmung der Hofanlieger nicht benötigt. Verbleibende Parkplätze im oberen Wehdehof können bereits heute über das Parkhaus angefahren werden. Der notwendige Brandschutz könnte über zusätzliche Fluchttreppen sichergestellt werden.“, so Tim Stüttgen weiter.

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„Die Lösung sieht meiner Meinung nach so aus, dass man unter Anwendung des Sanierungsrechts die völlig überdimensionierte Hofdurchfahrt bis auf die Breite eines Durchgangs einzieht“, sagt Tim Stüttgen (Volt), der für die Fraktion Mitglied im Hauptausschuss ist. Foto: Archiv/Claas Lamaack

Die Hofdurchfahrt hat zurzeit die Funktion, die Zufahrt zu den Parkplätzen im Hof im gleichzeitigen 2-Richtungs-Verkehr zu ermöglichen. Dies soll auch nach dem Neubau wieder genau so sein, nur nach Westen versetzt. „Dieser über 3 Meter hohe und 6 Meter breite ‚Schlund‘ ist schon seit Jahrzehnten ein erheblicher städtebaulicher Missstand, den zu beheben man im Zuge dieser Maßnahme keinesfalls versäumen sollte. So könnte auch die obere Mengstraße zu einer Fußgängerzone werden, ebenso wie jetzt schon der Marienkirchhof,“ freut sich Tim Stüttgen.

„Der Vorschlag des Fördervereins, zum Abbau und Einlagerung des betroffenen Kellergewölbes oder Wiederaufbau an anderer Stelle ist keine Lösung“, erklärt Detlev Stolzenberg (Die Unabhängigen), Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege: „Der Abriss des noch intakten mittelalterlichen Kellergewölbes in der Mengstraße 6 würde einen Totalausfall an authentischer und einmaliger Denkmalsubstanz bedeuten. In seiner Form, Bauweise, in seiner Beschaffenheit und den Putzfragmenten aus der Erbauungszeit, sind hier einzigartige Besonderheiten zu finden. Die anderen Gewölbeteile sind deutlich jünger. Und noch etwas ist zu beachten: Dieser Kellerteil stammt von einem Vorgängerhaus der Familie von Bockholt, die maßgeblichen Initiatoren des Baus der Marienkirche zu Lübeck waren. Als einer der ersten steinernen Kellerbauten handelt es sich um ein Dokument steingewordener Stadtbaugeschichte an genau dieser Stelle des Stadtgrundrisses.“

Durch Verkleinerung der Hofdurchfahrt soll zusätzlicher Raum geschaffen werden, etwa für eine Treppe in den Keller. Foto: Archiv/HN

Durch Verkleinerung der Hofdurchfahrt soll zusätzlicher Raum geschaffen werden, etwa für eine Treppe in den Keller. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 161010   Autor: Unabhängige Volt/red.   vom 06.09.2023 um 13.36 Uhr

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