Mühlentorbrücke hält bei Sanierung weitere 30 Jahre

Die Brücke hat die Zustandsnote 3,9. Das bedeutet: "Eine Schadensausbreitung oder Folgeschädigung kann kurzfristig dazu führen, dass die Standsicherheit oder Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sind oder dass sich ein irreparabler Bauwerksverfall einstellt." In den vergangenen Jahren musste eine Sanierung immer wieder verschoben werden, um den Verkehr nicht zum Stillstand zu bringen. Nach der Possehlbrücke wird jetzt auf die Freigabe der Bahnhofsbrücke gewartet.

Die Seitenausleger für Rad- und Fußgänger sind zwar weggerostet, aber das Fundament der Brücke ist immer noch stabil. Die Pfeiler sind auf Holzpfählen gebaut, die ihre Lage nach 125 Jahren kaum verändert haben. Bei den Pfeilern ist kein Neubau erforderlich. Allerdings müssen die Widerlager auf beiden Seiten der Brück neu erreichtet werden. Auch die Fahrbahnplatte muss vollständig erneuert werden.

Die Stadtverwaltung bevorzugt eine Variante, die wieder drei Fahrstreifen und auf beiden Seiten Rad- und Fußwege vorsieht. Wünschenswert sei eine Verbreiterung für regelkonforme Radwege. Das würde allerdings das Aussehen der Brücke verändern und müsste mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden. Die Kosten für die Sanierung würden um 45 Prozent steigen.

Der Bauausschuss der Bürgerschaft berät die Pläne am 18. September. Billiger als die Sanierung ist der Neubau einer vierspurigen modernen Stahlverbundbrücke mit breiten Geh- und Radwegen. Das wird sich in Lübeck aber nicht durchsetzen lassen.

Die Ergebnisse der Untersuchungen sind unter www.luebeck.de einsehbar.

Die Stadt hat verschiedene Varianten einer Sanierung oder eines Neubaus der maroden Mühlentorbrücke untersucht.

Text-Nummer: 161104   Autor: VG   vom 11.09.2023 um 19.10 Uhr