Landesregierung würdigt Arbeit von Stefan Schmidt

„Stefan Schmidt hat sein Amt zwölf Jahre lang mit Empathie, Engagement und Fachkenntnis wahrgenommen. Er war im besten Sinne ein prägendes, liberales, humanes und fortschrittliches Gesicht der schleswig-holsteinischen Ausländerpolitik und für viele der ‚Menschenrechtsbeauftragte‘ in unserem Land“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther. „Die Landesregierung konnte sich immer auf Stefan Schmidt als sachkundigen und klugen Berater verlassen. Mit Geduld und Beharrlichkeit hat er sich für Geflüchtete, Asylsuchende und Zuwanderinnen und Zuwanderer in Schleswig-Holstein eingesetzt. Für seine Verdienste gebührt Stefan Schmidt unser aller Dank und unsere große Anerkennung.“

„Stefan Schmidt hat sich immer für Geflüchtete eingesetzt, gerade als Flüchtlingsbeauftragter in Schleswig-Holstein. Er hat nie lockergelassen, wenn es darum ging, sich für ihre Rechte stark zu machen. Er ist immer ein Kämpfer gewesen und ich bin mir sicher, dass er das auch weiterhin bleiben wird. Auch für mich persönlich hat Stefan Schmidt eine große Bedeutung. Den Einstieg und einen ersten Einblick in die Politik habe ich während meines Studiums durch ihn erfahren. Ich danke ihm für seine geleistete Arbeit und wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft“, so Integrationsministerin Aminata Touré.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack wird am Abend bei der Verabschiedung Schmidts stellvertretend für die Landesregierung eine Laudatio halten: „Stefan Schmidt ist ein Mensch mit einem großen Herzen und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Mit seiner Unermüdlichkeit und seinem bedingungslosen Einsatz war und ist er ein Vorbild für uns alle. In meiner Zeit als Integrationsministerin haben wir uns gemeinsam den großen Herausforderungen gestellt und Lösungen für die Menschen gesucht, die aus der Not heraus zu uns nach Schleswig-Holstein gekommen sind. Dabei war unsere Zusammenarbeit immer offen, ehrlich und fruchtbar. Wir alle können für seine Arbeit als Flüchtlingsbeauftragter dankbar sein. Ich bin es auf jeden Fall!“

Schmidt war seit 2011 ehrenamtlicher Beauftragter für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen für das Land Schleswig-Holstein. Zum 1. November 2023 gibt er das Amt nach zwölfjähriger Tätigkeit ab. In seiner Funktion vertrat Schmidt die Interessen von in Schleswig-Holstein lebenden Flüchtlingen, Asylsuchenden und Zuwanderinnen und Zuwanderern. Der Beauftragte und seine Mitarbeitenden haben den Auftrag, die strukturellen Voraussetzungen für die Aufnahme von Flüchtlingen, Einwanderung und Integration auf Landesebene mitzugestalten. Daneben bündeln er und sein Team die Expertise von vielen in der Zivilgesellschaft engagierten Menschen und setzen sich für die gesellschaftliche Integration von Ausländerinnen und Ausländern in Schleswig-Holstein ein.

Vor seiner Tätigkeit als Zuwanderungsbeauftragter war Stefan Schmidt viele Jahre als Steuermann und Kapitän zur See gefahren. 2004 retteten er und seine Mannschaft mit dem Hilfsschiff „Cap Anamur“ 37 afrikanische Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot. Für diese Hilfsaktion wurden Stefan Schmidt und weitere Beteiligte wegen Schlepperei angeklagt und nach fünfjährigem Prozess freigesprochen. Im September 2022 wurde Stefan Schmidt für sein Engagement, mit dem er sich für das Menschenrecht auf Schutz vor Verfolgung einsetzt, mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Der Lübecker Stefan Schmidt war zwölf Jahre lang Flüchtlingsbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. Foto: Archiv/Harald Denckmann

Text-Nummer: 161162   Autor: Stk./red.   vom 13.09.2023 um 16.02 Uhr