Der Spätsommer geht noch ein wenig weiter

Wunder kann man natürlich nicht mehr erwarten. Es sind noch rund 80 Tage bis Weihnachten, da darf man sich nicht beschweren, wenn man nicht mehr täglich bestes Badewetter an den Stränden hat. Aber ungemütlich herbstlich wird es eben auch nicht, von wenigen Sturmepisoden einmal abgesehen, die sich bis Ende des Monats natürlich auch kurz einstellen werden.

Wir betrachten an dieser Stelle ja eher die Grundzüge der Großwetterlage, wie wir sie für den Monat Oktober wahrscheinlich zu erwarten haben, und das nicht nur über ein paar Tage, sondern nach Möglichkeit immer für etwa einen Monat. Sich da festzulegen ist schon mit ein wenig Risiko verbunden, aber das hat in diesem Jahr eigentlich bisher ganz gut geklappt.

Nicht immer ist es so klar, wie auf der Übersichtskarte dargestellt, aber im Groben kann für den Rest des Monats mit einer überwiegenden Westwetterlage gerechnet werden. Die Hochdruckgebiete über Südeuropa erscheinen bei allen Diensten relativ stabil und im Norden haben wir durchziehende Tiefdruckgebiete, die eben nicht immer schlechtes Wetter mit sich führen, sondern in diesem Falle an ihren Südflanken für den weiteren Zustrom warmer atlantischer Luftmassen sorgen.

Die Luft ist im Herbst natürlich warm, und nicht mehr heiß, was durch die eher gelbliche Färbung des Richtungspfeils angedeutet ist. Diese Lage wird dafür sorgen, dass wir bis Monatsende manche Tage dabeihaben werden, die immer noch Temperaturen um die + 20°C aufweisen werden. Bemerkenswert wird dabei sein, dass auch die Nachttemperaturen sich bis auf wenige Ausnahmen immer noch im zweistelligen Bereich bewegen werden. Werte zwischen +10°C bis +12°C erscheinen da zeitweise in den Modellen. Heruntergehen wird es vereinzelt einmal zu Werten um die +6°C bis +8°C.

Diese weiterhin recht hohen Temperaturen für die Jahreszeit werden eben auch dazu führen, dass die Ostsee noch nicht so stark abkühlt und wir insgesamt mit dem Oktober noch einen richtigen Energiesparmonat einlegen können. Die Gasspeicher sind randvoll und wenn wir sie im Oktober noch nicht so recht anzapfen müssen, sind wir für einen eventuellen Kältemonat im kommenden Winter, den wir ja nie ganz ausschließen sollten, zumindest gut gerüstet.

Kommen wir zu den Niederschlägen. Der September war ja mit seinen ca. 20 mm Niederschlagsmenge einer der trockensten seiner Art überhaupt. Jetzt im Oktober sind zwar einige Niederschlagsgebiete bis Mitte des Monats erkennbar, aber so richtig deftig wird es aus heutiger Sicht nicht werden. Von größeren Mengen an Niederschlägen werden eher die skandinavischen Länder profitieren, der Lübecker Raum ist eher am Rande der Regenfahnen dabei. Es sieht aus heutiger Sicht eher nach nicht so viel Regen aus, mit letzter Bestimmtheit lässt sich das aber noch nicht sagen.

Abgehärtete Zeitgenossen können bei einer Wassertemperatur von etwa 16°C durchaus noch baden, und wir werden Tage dabeihaben, an denen die 30 Grad hohe Mittagssonne durchaus noch wärmt. Wem das zu kalt ist, der kann immerhin noch auf dem Lübecker Markt seinen Cappuccino trinken und dabei das Gesicht in die Sonne halten. Ein bisschen Restbräune kann man auf diese Weise durchaus noch einfangen.

Bei der tiefstehenden Sonne werfen auch kleine Enten lange Schatten. Winterwetter ist aber noch nicht in Sicht. Foto, Grafik: Harald Denckmann

Text-Nummer: 161557   Autor: Harald Denckmann   vom 03.10.2023 um 18.38 Uhr