45 Millionen Euro für eine zweite Zufahrt nach Travemünde?
Lübeck - Travemünde: Archiv - 04.10.2023, 19.01 Uhr: Seit Jahren wird über eine zweite Zufahrt nach Travemünde diskutiert. Jetzt liegt auch das Gutachten für eine Streckenführung am Rande des Skandinavienkais vor. Die Verwaltung schätzt die Kosten auf 33 bis 45 Millionen Euro.Seit der Schließung der Panorama-Straße am Skandinavienkai im Jahr 2005 wird Travemünde hauptsächlich über die B75 angebunden. Da der Stadtteil wächst, werden die Verkehrsprobleme immer größer. Die Stadt hatte deshalb im vergangenen Jahr ein Gutachten vorgelegt, dass mögliche Varianten untersuchte. Das Ergebnis: Eine Anbindung der B75-Abfahrt "Skandinavienkai" an die Ivendorfer Landstraße sei die sinnvollste Lösung. Die Kosten liegen bei zwei Millionen Euro. Allerdings müsste der Bahnübergang bei Ivendorf dauerhaft geschlossen werden. Die Zahl der Fahrzeuge pro Tag würde in Ivendorf von 4000 auf 7000 steigen.
Die Travemünder waren unzufrieden und schlugen eine weitere Streckenführung vor. Die soll zwischen dem Hafenhaus und der Travemünder Landstraße am Nordende des Skandinavienkais erfolgen. Diese Variante lehnt der Gutachter klar ab. Sie würde den Hafenbetrieb erheblich beeinflussen. Außerdem sei sie unverhältnismäßig teuer. Er schätzte die Kosten - je nach Ausführung - auf 38 bis 45 Millionen Euro. Dabei ist allerdings nach Vorgabe der Stadtverwaltung "ein Zuschlag" von 40 Prozent eingerechnet.
Gutachter und Stadtverwaltung bleiben bei ihrer Meinung: Eine zweite Hauptzufahrt in den Ort bleibe unnötig. Das Gutachten ist unter www.luebeck.de.
Ein Gutachter lehnt eine zweite Zufahrt nach Travemünde über den Skandinavienkai ab. Foto: Karl Erhard Vögele/Archiv
Text-Nummer: 161589 Autor: VG vom 04.10.2023 um 19.01 Uhr