Audimax beschmiert: Aktivisten veröffentlichen Erklärung

Lübeck - St. Jürgen: Archiv - 16.10.2023, 12.56 Uhr: Protestierende der „Letzten Generation“ haben am Montag, 16.10.2023, gegen 8:00 Uhr mit einem „Farb-Protest“ ein Gebäude der Uni beschmiert. Mit der Aktion solle auf „die Verantwortung der Wissenschaft und Lehre in der Klimakatastrophe hingewiesen“ werden, heißt es in einer Mitteilung der Aktivisten.

Die Glasfassade des Gebäudes „Audimax“, neben der Mensa und Bibliothek der Universität zu Lübeck, Mönkhofer Weg 239, 23562 Lübeck wurde für alle sichtbar mit Warnfarbe orange „markiert“.

Dazu erklärt die „Letzte Generation“ in einer Mitteilung:
„Die Farbmarkierung macht sichtbar, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimakatastrophe klar sind. Gerade auch Lübeck wird durch den Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffen sein. Nach letzten Meldungen schreitet die Erderwärmung schneller voran als erwartet, die Hälfte der Kippunkte im Erdsystem verändert sich messbar. Wegen der immer kürzer werdenden Zeit ist es erforderlich JETZT effektiv zu handeln.

Hier und jetzt erfordert genau das den Wendepunkt - verantwortungsvolles, entschlossenes, vor allem aber ehrliches Handeln - den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, Öl, Kohle und Erdgas bis 2030 - hin zu einer gerechten Gesellschaft.

Nicht entschlossen zu handeln bedeutet für uns alle Überflutungen, Dürren, Nahrungsmittelknappheit, Flüchtlingsströme und dadurch möglicherweise die Zerstörung unserer Demokratie.

Ab +1,8 °C globalem Temperaturanstieg folgt das nicht-umkehrbare Abschmelzen des Polareises (Nature Communications Februar 2023) und dadurch der unaufhörliche Anstieges des Meeresspiegels - damit langfristig das Ende von Lübeck als einer “Stadt im Trockenen”.

Eine entschlossene Positionierung der Universitäten wird jetzt eingefordert, auch durch den unten angefügten offenen Brief der “Letzten Generation vor den Kipppunkten” an die Universitäten.“

Weiter wurde ein „Offener Brief“ an die Universitäten im Land veröffentlicht:

„Universitäten im ganzen Land werden zum Semesterbeginn von uns Studierenden mit Warnfarbe markiert. Der Grund: Es ist Zeit für den Wendepunkt.

Die Wissenschaft ist eindeutig.

Eine wissenschaftliche Arbeit nach der anderen beschreibt die Vernichtung, die uns bevorsteht: Hunderte von Millionen verhungern, Milliarden von Menschen werden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Studierende und junge Menschen stehen vor einer Zukunft des globalen wirtschaftlichen Zusammenbruchs, des Krieges und des sozialen Zusammenbruchs.

Universitäten haben die moralische Pflicht, sich gegen die zerstörerische Politik unserer Regierung, die uns weiter in die Klimakatastrophe rasen lässt, zu positionieren.
Die Universitäten im Land müssen sich für eine politische Wende einsetzen. Tun sie es nicht, legitimieren sie das Verbrechen der Regierung.

Unsere Universitäten haben es versäumt, die Wahrheit über die Geschehnisse auszusprechen, und haben die Fürsorgepflicht gegenüber ihren Studierenden in keiner Weise gewahrt.
Studierende übernehmen jetzt Verantwortung für ihre Zukunft.

Immer mehr junge Menschen wollen den Regierungskurs nicht einfach weiter hinnehmen.
Wir werden so lange protestieren, bis die Bundesregierung aus den fossilen Brennstoffen aussteigt. Um die schlimmsten Folgen abzuwenden, muss das bis 2030 geschehen.

Wir brauchen eine politische Wende, die endlich die notwendigen Schritte einleitet:
Weg von fossil – hin zu gerecht!

Die Letzte Generation vor den Klimakippunkten.“

Im Rahmen eines „Farb-Protestes“ wurde ein Gebäude der Uni beschmiert. Foto: STE

Im Rahmen eines „Farb-Protestes“ wurde ein Gebäude der Uni beschmiert. Foto: STE


Text-Nummer: 161833   Autor: Letzte Generation/red.   vom 16.10.2023 um 12.56 Uhr

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