Die Bilder vom Tag nach der Flut

Lübeck - Travemünde: Archiv - 21.10.2023, 17.11 Uhr: Das Grün von Unmengen Seegras bestimmte am Samstag, dem „Tag nach der Sturmflut“ das Ortsbild in Travemünde. Selbst in der Travemünder Altstadt waren Anwohner dabei, die Hinterlassenschaften des Hochwassers zusammenzukehren. Auf dem Wochenmarktplatz griffen Freiwillige zum Rechen und am Möwenstein die Einsatzkräfte zur Pumpe. Denn auf dem Gelände des Yachtclubs herrschte „Land unter“.

Bild ergänzt Text

Auf dem überfluteten Fährplatz waren am Tag zuvor noch einige Autos liegen geblieben. Mancher soll in der „Bugwelle“ auch das Nummernschild verloren haben. Dem Fahrer eines Mercedes Maybach war in der Nacht offenbar nichts anderes übriggeblieben, als sein Fahrzeug zurückzulassen, wo es liegen geblieben war. Das Auto stand auch Samstagvormittag noch da und wurde von anderen Verkehrsteilnehmern umfahren. Im Laufe des Tages wurde das Verkehrshindernis dann auf den Anhänger genommen.

Bild ergänzt Text

Da das Hochwasser rechtzeitig angekündigt worden war, hatten sich Geschäftsleute noch Sandsäcke im Baumarkt besorgen können, sofern man so etwas nicht ohnehin vorrätig hatte. Ordentlich gestapelt und gegebenenfalls etwas nachgetreten hält so eine Wand das Wasser erstaunlich gut zurück. Am Samstag konnten die Säcke und Wasserbarrieren wieder abgebaut werden, denn das Wasser war allerorten auf dem Rückzug.

Bild ergänzt Text

Die Travepromenade, ein beliebter Fotopoint bei Sturmjägern, bot auch am Samstagvormittag noch lohnende Motive. Doch auch dort ging das Wasser schnell zurück. Auf der zuvor noch überfluteten Tornadowiese döste ein Schwanenpaar und in den anliegenden Gastronomiebetrieben war man schon mit dem Hochdruckreiniger dabei, klar Schiff zu machen.

Bild ergänzt Text

Eine Barriere aus Algen und Treibgut erschwerte am Samstag den Zugang zum Travemünder Hundestrand. Das hielt allerdings weder Zwei- noch Vierbeiner auf und auch die noch vorhandenen Wasserflächen stellten kein Hindernis dar.

Bild ergänzt Text

Der weithin bekannte „Badesteg für Hunde“ hat allerdings gelitten, deutlich war das verbogene Geländer zu sehen. Die Travemünder Hundelobby gab in den sozialen Netzwerken bereits ihrer Hoffnung Ausdruck, dass dort nun ein „Hundepfoten-freundlicherer“ Steg, also ohne Löcher, gebaut wird.

Bild ergänzt Text

„Land unter“ herrschte ungewöhnlicherweise beim Lübecker Yacht-Club (LYC), der das Gelände der ehemaligen Badeanstalt „Möwenstein“ nutzt. Wo die Boote sonst auf Rasen lagern, war statt Grünfläche ein großflächiger „See“ zu sehen. Die Einsatzkräfte waren bereits vor Ort. Trotz Hochleistungs-Pumpe dürfte es allerdings eine ganze Weile gedauert haben, das ganze Wasser zurück in die Ostsee zu befördern.

Bild ergänzt Text

Dabei war nicht nur das Möwenstein-Gelände betroffen, auch auf dem gleichnamigen Parkplatz gab es eine gewaltige Pfütze, die von der Feuerwehr abgepumpt wurde.

Bild ergänzt Text

Deutliches Zeichen, dass diesmal nicht nur der Strand überflutet war, waren die vielen Seesterne, die auf der Strandpromenade verstreut waren.

Bild ergänzt Text

Am Kurstrand waren trotz Regen schon wieder zahlreiche Spaziergänger unterwegs. Ganze Baumstämme waren angetrieben worden und anderes Treibgut, aber vor allem Seetang, so dass der Sandstrand stellenweise an eine grüne Wiese erinnerte.

Bild ergänzt Text

Die meisten Fußgänger hielten sich am Wassersaum auf, immer Ausschau haltend nach Treibgut und auch dem ein oder anderen angeschwemmten Fossil. Am Abend dürfte die Stunde der Bernstein-Sammler mit ihren Schwarzlicht-Lampen schlagen. Die leichten Schmucksteine aus uraltem Baumharz verbergen sich gern mal zwischen Algen und angeschwemmtem Holz.

Bild ergänzt Text

Wieder zugänglich war die am Vorabend noch von Wellen überspülte Nordermole. Manche Passanten hatten sich trotz Sturmflut dort aufgehalten, wie in den Sozialen Netzwerken zu sehen war. Nun ist das Betreten wieder ohne Lebensgefahr möglich.

Bild ergänzt Text

Auch der beliebte Travemünder „Piratenspielplatz“ war wieder zugänglich. Wo noch ein Rinnsal im Weg war, hatten sich Kinder aus Treibgut eine kleine Brücke gebaut.

Bild ergänzt Text

Viel bestaunt wurde das „Trümmerfeld“ bei den Strandterrassen. Passanten wunderten sich, dass einige Strandkörbe noch nicht abgeräumt waren. Sie dürften nun Totalschaden sein.

Bild ergänzt Text

Auch ein kompletter Kühlschrank wurde angeschwemmt. Er war gefüllt mit Limetten, „schon vorgesalzen“, wie eine Spaziergängerin scherzte.

Bild ergänzt Text

Am Wochenmarktplatz boten die Sitzbänke mit Aussicht auf die Yachten und die Trave diesmal selbst einen ungewöhnlichen Anblick. Sie waren über und über mit Algen „gepolstert“ und luden noch nicht wirklich wieder zum Platz nehmen ein.

Bild ergänzt Text

Zahlreiche Anwohner waren mit dem Zusammenkehren der Algen und der Reinigung der Siele beschäftigt.

Bild ergänzt Text

Auch Travemündes Ehrenamtler sind bereits aktiv. Auf dem Wochenmarktplatz waren fünfzehn Mitglieder vom „Haus der Jugend“ und der Handballabteilung des Travemünder Sportvereins (TSV) unterwegs, um die Algen schon mal zu großen Bergen zusammenzukehren. Sie brauchen jetzt nur noch abgefahren werden. Dem nächsten Wochenmarkt steht nichts mehr im Wege.

Klar Schiff machen nach der Sturmflut: Mitglieder des „Haus der Jugend Travemünde“ und der Handballabteilung des Travemünder Sportvereins räumten Müll und Algen auf dem Wochenmarktplatz beiseite. Fotos: Helge Normann

Klar Schiff machen nach der Sturmflut: Mitglieder des „Haus der Jugend Travemünde“ und der Handballabteilung des Travemünder Sportvereins räumten Müll und Algen auf dem Wochenmarktplatz beiseite. Fotos: Helge Normann


Text-Nummer: 161952   Autor: Helge Normann   vom 21.10.2023 um 17.11 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]