Tarifverhandlungen für Beschäftigte der Länder gestartet

Schleswig-Holstein: Archiv - 26.10.2023, 17.46 Uhr: Für die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) ist die erste Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder am Donnerstag eine absolute Enttäuschung. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern würden, wenn es nach den Arbeitgebern geht, weiterhin das Schlusslicht bei der Bezahlung im öffentlichen Dienst bleiben und auch von anderen Branchen abgekoppelt werden.

„Immer wieder wird die Dringlichkeit einer besseren Entlohnung für die Beschäftigten im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge hervorgehoben und der Fachkräftemangel beklagt. Aber die Arbeitgeber verschenken heute die Möglichkeit, im Interesse der Beschäftigten und in ihrem ureigensten Interesse, einen deutlichen Verbesserungsschritt zu machen“, so Susanne Schöttke, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord.

„Die Beschäftigten in vielen Bereichen in unseren nördlichsten Bundesländern arbeiten viel zu oft über Belastungsgrenzen hinaus. Beispielhaft kann man neben den Universitätskliniken mit ihren Standorten in Kiel, Lübeck, Rostock und Greifswald insbesondere auch die Feuerwehren, den Küstenschutz und den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr nennen. Auch vor diesem Hintergrund ist die Erwartungshaltung hoch“, so Schöttke weiter.

Wenn die Bundesländer sich nicht bewegen, droht aus Sicht von ver.di Nord eine Abwanderungswelle von Arbeitskräften und ein Bruch in der Nachwuchsentwicklung. Die Länder stünden nicht nur im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft, sondern auch im Wettbewerb zum Bund und den Kommunen.

Seit dem letzten Tarifabschluss im Herbst 2021 hätten die Beschäftigten in den Bereichen der Länder Reallohnverluste im zweistelligen Prozentbereich erlitten. Das werden die Beschäftigten nicht länger hinnehmen. ver.di Nord fordert nun am 2. und 3. November in der zweiten Verhandlungsrunde ein deutlich "wertschätzenderes Angebot" der Arbeitgeberseite.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. ver.di Nord fordert zudem die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger.

Verdi ist von der ersten Tarifrunde enttäuscht.

Verdi ist von der ersten Tarifrunde enttäuscht.


Text-Nummer: 162069   Autor: Verdi/red.   vom 26.10.2023 um 17.46 Uhr

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