Juso HSG fordert Harmonisierung der Semesterzeiten

Die Begründung der Juso HSG Lübeck für den Vorschlag:

(")Laut Studierendenbefragung im Rahmen der 22. Sozialerhebung (2021) liegt der Anteil der Studierenden mit Kindern in Deutschland bei 8 %, dabei ist der Anteil bei den Studentinnen mit Kindern höher als bei den Studenten (9 % der Frauen im Vergleich zu 6,5 % der Männer). Die Mehrheit der studierenden Eltern hat Kinder, die unter 7 Jahren alt sind (63%). 22 Prozent der Kinder von Studierenden sind im schulpflichtigen Alter (7-15 Jahre). An der Universität zu Lübeck studierten 2022 5142 Studierende, ausgehend von vergleichbaren Anteilen, studieren hier etwa 411 Studierende mit Kindern und 90 mit schulpflichtigen Kindern.

Viele Betreuungsangebote für Kinder stehen während der Schulferien eingeschränkt zur Verfügung, sodass die Studierenden in den Semesterferien oft selbst die Kinderbetreuung leisten müssen. Daher wird gefordert, dass sich Schulferien und vorlesungsfreie Zeiten möglichst stark überschneiden. Da die Schulferien im Rahmen einer Ländervereinbarung langfristig festgelegt sind, liegt der Handlungsspielraum Schleswig-Holsteins in der Anpassung der Semesterzeiten. In einem vergleichbaren Änderungsantrag der SPD in Nordrhein-Westfalen wurde Anfang des Jahres unter anderem gefordert, dass der Semesterbeginn von April (Sommersemester)/ Oktober (Wintersemester) auf März/September vorverlegt wird. Dies bietet auch den Vorteil, dass die Vorlesungszeiten dadurch wie im europäischen Ausland liegen. Hier beginnt das Wintersemester oft schon im September.

Auch die Einführung einer, mit der reading week im englischsprachigen Raum vergleichbaren, lehrveranstaltungsfreien Woche innerhalb des Semesters, die während der Herbstferien genutzt werden könnte, kann die Betreuungssituation verbessern.

In der Hansestadt steht den Studierenden die Kindertagesstätte des Studentenwerks in der Anschützstraße zur Verfügung. Hier werden allerdings nur Kinder vor der Grundschule betreut, einen Hort gibt es nicht. Außerdem gibt es zwei weitere Angebote, zum einen die Notfallbetreuung der Universität in Kooperation mit dem AWO Eltern Service, zum anderen CaRE (CampusRabenEltern), eine studentische Eltern-Kind-Gruppe.(")

„Für Studierende, die durch die Kinderbetreuung neben dem Studium sowieso eine Doppelbelastung haben, sollten zusätzliche organisatorische Hindernisse abgebaut werden“, fordern die Vorsitzenden der Juso Hochschulgruppe in Lübeck Patrick Hahn und Sina Stockfisch.

Außerdem fehlten Studien dazu, wie das Studieren mit Kindern erleichtert werden kann. In der Sozialerhebung von 2021 bezeichnen nur etwa 35-44 % ihr Studium als kinderfreundlich oder eher kinderfreundlich, genauere Aussagen fehlen. Studierende Eltern sollten befragt werden, was ihnen den Alltag erleichtern kann, so die Juso HSG Lübeck.

Die Juso HSG fordert eine Harmonisierung der Semester- mit den Schulferien.

Text-Nummer: 162243   Autor: Juso HSG/red.   vom 05.11.2023 um 10.19 Uhr