Groß- und Außenhandel: Keine Tarifeinigung

Lübeck: Archiv - 07.11.2023, 19.11 Uhr: In der aktuellen Tarifauseinandersetzung im Groß- und Außenhandel konnte auch beim fünften Verhandlungstermin am 7. November in Lübeck kein Ergebnis erzielt werden. Seit Mai verhandelt die Gewerkschaft ver.di mit dem Arbeitgeberverband, um für die Kolleginnen und Kollegen höhere Löhne und Gehälter durchzusetzen.

"Die Arbeitgeber blockieren ein Vorankommen der Verhandlungen. Auch in Sondierungen waren die Arbeitgeber nicht bereit, ein Angebot zu erarbeiten, dass die herben Reallohnverluste der Beschäftigten abfedert. Die von den Arbeitgebern vorgeschlagene Entgeltsteigerung von 10 Prozent soll keinesfalls gleich kommen. Es soll zwei Erhöhungsschritte in 2023 und 2024 sowie etliche Leermonate geben. Damit wird weder die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen angemessen wertgeschätzt, noch bekommen sie die Entgeltsteigerungen, die sie bei den aktuellen Preissteigerungen brauchen“, sagt ver.di Verhandlungsführer Bert Stach und führt weiter aus: „Die Verhandlungen sind für die Kolleginnen und Kollegen maximal frustrierend. Die Arbeitgeber wollen nicht sehen in was für einer Situation die Beschäftigten im Großhandel sind. Sie brauchen jetzt mehr Geld in der Tasche.“

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent; die Entgelterhöhung soll für alle Beschäftigten mindestens 400 Euro betragen. Für die Auszubildenden fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.

In den vergangenen Wochen hat ver.di in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern immer wieder zu Warnstreiks aufgerufen. Vor dem Hintergrund der "derzeitigen Blockadehaltung der Arbeitgeber" bereitet ver.di Streikstrategien und Pläne für die kommenden Wochen und Monate vor. „Sollte die Tarifrunde bis ins Weihnachtsgeschäft gehen, sind wir darauf vorbereitet“, erklärte Bert Stach. Dennoch bestünde weiterhin die Hoffnung auf eine baldige zufriedenstellende Lösung des Tarifkonflikts.

Ein neuer Verhandlungstermin konnte mit den Arbeitgebern nicht vereinbart werden.

Über 70.000 Beschäftigte sind in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Groß- und Außenhandel beschäftigt. Das häufigste Entgelt liegt bei 2251 Euro für Mecklenburg-Vorpommern und 2303 Euro für Schleswig-Holstein. Die letzte Lohn- und Gehaltserhöhung im April 2022 betrug 1,7%.

Die fünfte Verhandlungsrunde im Groß- und Außenhandel ist gescheitert.

Die fünfte Verhandlungsrunde im Groß- und Außenhandel ist gescheitert.


Text-Nummer: 162308   Autor: Verdi/red.   vom 07.11.2023 um 19.11 Uhr

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