Professuren an Musikhochschule Lübeck neu besetzt

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 11.11.2023, 10.30 Uhr: Sophie Lücke wurde zum Semesterbeginn auf die Professur für Kontrabass an der Musikhochschule Lübeck (MHL) berufen. Die 36-Jährige folgt Professor Jörg Linowitzki, der zum Ende des Sommersemesters in den Ruhestand gegangen ist. Auch der Der Oboist Sergio Sánchez ist einem Ruf nach Lübeck gefolgt.

Sophie Lücke kommt aus München nach Lübeck: Seit 2014 ist sie Solobassistin am Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz. Sie unterrichtete an der Hochschule für Musik in Bern und gab Meisterkurse in Hongkong, Pyöngyang, São Paulo und Mexico City. Geboren in Wernigerode, erhielt sie früh ihren ersten Kontrabassunterricht und wurde mit 16 Jahren Jungstudentin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Dort studierte sie bei Prof. Janne Saksala und absolvierte ihren Master bei Rinat Ibragimov an der Guildhall School in London. Bereits mit 19 Jahren war sie Akademistin im Rundfunk-Sinfonie-Orchester Berlin und erhielt später Stipendien der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker und der Hans und Eugenia Jütting Stiftung. Von 2011 bis 2013 war Sophie Lücke als Solokontrabassistin im Münchener Kammerorchester und im Orchestre „Les Siècles“ in Paris tätig.

Die Kammermusik liegt ihr besonders am Herzen. Sie hat mit verschiedensten Ensembles und namhaften Persönlichkeiten wie Heinz Holliger, Kit Armstrong, Julien Pregardien, András Schiff, Gidon Kremer und Yuri Bashmet zusammengearbeitet. Sie ist Gründungsmitglied des Ensembles „der/gelbe/klang“ für aktuelle Musik in München und des Barockensembles „concerto München“, in dem sie Violone spielt. Mit ihrer musikalischen Tätigkeit in beiden Ensembles kann sie ihre Liebe zur Barock- und zeitgenössischen Musik miteinander verbinden. Seit 2023 ist sie außerdem Mitglied im Ensemble Resonanz in Hamburg. Lücke war in renommierten Häusern und Ensembles zu Gast wie unter anderem der Staatsoper München, der Kammerphilharmonie Bremen, dem Klangforum Wien, dem Kammerorchester Basel und dem Scottish Chamber Orchestra. Sie tritt regelmäßig bei bedeutenden Kammermusik-Festivals auf und war zuletzt bei der Ruhrtriennale in der Uraufführung des Musiktheaterwerks „Die Erdfabrik“ von Georges Aperghis zu erleben.

Sophie Lücke ist verheiratet und hat zwei Kinder. Zu ihrer neuen Aufgabe sagt sie: „Lübeck hat mich mit seinem Charme und seiner Offenheit sofort für sich eingenommen. Ich freue mich an dieser wunderschönen, einladenden Musikhochschule tätig zu werden und das, was meine Lehrerinnen und Lehrer mich gelehrt haben, an die nächste Generation weiterzugeben und dabei interessante, aber auch unbekannte Wege einzuschlagen“.

Studierende aus der Klasse von Sophie Lücke stellen sich in der „Musizierstunde Kontrabass“ am Montag, 20. November um 17 Uhr im Kammermusiksaal der MHL erstmals vor. Der Eintritt ist frei.

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Sergio Sánchez. Foto: Nataly Baginski

Der Oboist Sergio Sánchez ist einem Ruf nach Lübeck gefolgt. Er übernimmt die Professur für Oboe als Nachfolger von Prof. Diethelm Jonas, der zum Ende des Sommersemesters in den Ruhestand gegangen ist.

Die Berufung ist für den Oboisten Sergio Sánchez so etwas wie eine Heimkehr: Der 34-Jährige Venezulaner hat bei Prof. Diethelm Jonas studiert und an der MHL seinen Master erworben. Von 2010 bis 2017 studierte er in Lübeck bei Diethelm Jonas und bei David Walter und Jacques Tys in Paris. Er war zunächst Solooboist am Staatstheater Braunschweig, seit 2019 dann Solooboist der Augsburger Philharmoniker. Parallel dazu studierte er Barockoboe bei Alfredro Bernardini an der Universität Mozarteum Salzburg, wo er 2022 sein Studium abschloss. Als Solist spielte er mit renommierten Orchestern, wie unter anderem dem Münchener Kammerorchester und den Augsburger Philharmonikern. Er nahm an verschiedenen internationalen Wettbewerben teil und ist unter anderem Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs, des internationalen „Double Reed Society Gillet-Fox“ Oboenwettbewerbs, des Chieri International Competition und des Barbirolli International Oboe Festival and Competition.

Im Rahmen des venezolanischen Kulturprojekts „El Sistema“ erhielt Sergio Sánchez mit elf Jahren seinen ersten Oboenunterricht und erwarb im Kinderorchester Caracas erste Orchestererfahrung. Als Gründungsmitglied und Solo-Oboist des Jugendorchesters Teresa Carreño arbeitete er unter der Leitung von Ulyses Ascaneo, Gustavo Dudamel und Claudio Abbado. Internationale Tourneen führten ihn mit dem Simón Bolívar Symphonie Orchester in zahlreiche Konzertsäle Europas, Asiens und der USA. Als Venezolaner ist es für Sergio Sánchez ein Herzensanliegen, die Musik seiner Heimat bekannter zu machen. So nahm er zuletzt an den CD-Produktionen des Kammerensembles „Barroqueanas Venezolanas“ teil.

Auf seine neue Aufgabe freut er sich: „Deutschland ist Heimat für mich geworden“, sagt Sánchez. „Das Unterrichten war schon immer ein Ziel und eine große Motivation für mich. Umso mehr freue ich mich, dies nun als Professor in Lübeck verwirklichen zu dürfen. ‚Man kehrt immer an die alten Orte zurück, an denen man das Leben liebte‘, so besingt es ein argentinisches Lied für mich sehr passend.“

Studierende aus der Klasse von Sergio Sánchez stellen sich in der „Musizierstunde Oboe“ am Donnerstag, 23. November um 17 Uhr im Kammermusiksaal der MHL erstmals vor. Der Eintritt ist frei.

Sophie Lücke hat die Professur für Kontrabass an der Musikhochschule Lübeck übernommen. Foto: Martina Kostial

Sophie Lücke hat die Professur für Kontrabass an der Musikhochschule Lübeck übernommen. Foto: Martina Kostial


Text-Nummer: 162388   Autor: MHL/red.   vom 11.11.2023 um 10.30 Uhr

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