Grüne fordern mehr Mut und Weitsicht bei Stadtbegrünung

Lübeck: Archiv - 13.11.2023, 14.37 Uhr: „Starkregen, Sommerhitze, Hochwasser – wie alle größeren Städte, ist auch Lübeck zunehmend von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen“, schreiben die Lübecker Grünen in einer Mittteilung. Inwieweit eine stärkere Begrünung die Resilienz der Stadt erhöht und gleichzeitig die Lebens- und Aufenthaltsqualität steigert, darüber diskutierte die Grüne Fraktion am Donnerstag (12.11.2023) mit Experten und Bürgern.

Mit Gunnar ter Balk, Landschaftsarchitekt, Rainer Steffens, Architekt und Stadtplaner und Prof. Dr. Kendra Busche von der TH Lübeck waren drei anerkannte Fachleute auf dem Podium, die sich in unserer Sitzung mit dem Thema befassten.

„Mehr Grün in der Stadt ist gut für das Klima und die Lebensqualität", so fasst Silke Mählenhoff, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung, das Ergebnis der öffentlichen Fraktionssitzung zusammen.

„Eine stärker begrünte Stadt schützt nicht nur vor den zunehmenden Wetterkapriolen, auch die Aufenthaltsqualität und somit die Qualität des Standortes steigen. Zudem zeigen Studien, dass grünere Städte gut für das seelische Wohl der Bürger sind.

An ausgewählten Beispielen konnte gezeigt werden, dass es in Lübeck bereits gute Beispiele gibt, wie Grün in der Stadt organisiert werden kann, so zum Beispiel das begrünte Solardach der MuK. Doch es bleibt noch viel zu tun, denn das Grün in Lübeck ist ungleich verteilt. So ist St. Lorenz Nord ein Stadtteil mit Gründefizit. Einwohnerinitiativen wie die am Spargelhof können dafür sorgen, fehlendes Grün zu ergänzen, im Rahmen einer "aufgreifenden Beteiligung”.

Schwieriger ist sicherlich die Begrünung im begrenzten Raum der Altstadt. Aber auch hier lassen sich über die Begründung von Plätzen und Innenhöfen schattige und kühle Orte kreieren. Gerade im Sommer brauchen alle Menschen in der Stadt solche Flächen, die auch spontan oder zeitweise entstehen könnten, wie in diesem Sommer mit der "Übergangswiese" auf dem Schrangen. Sie zeigen auch, was alles in der Stadt möglich, aber manchmal zunächst nicht denkbar ist. Lange Planungsprozesse verhindern oft die Beteiligung der Anwohner. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, auch befristet Flächen zu begrünen", betont Silke Mählenhoff.

Dr. Axel Flasbarth, Co-Fraktionsvorsitzender ergänzt: „Wir müssen beim Thema Stadtbegrünung deutlich mehr wagen und uns weniger in langen Planungsprozessen verlieren. Temporäre Begrünungen und Aktionen sind ein erster Schritt den Bewohnern den Wert erfahrbar zu machen. Viel relevanter ist aber, eine zunehmende und dauerhafte Begrünung der Stadt umzusetzen. Zum einen dort, wo jetzt schon ausreichend Raum und Platz für zusätzliche Straßenbäume und Begrünung vorhanden ist. Aber natürlich geht eine zunehmende Begrünung an vielen Stellen auch einher mit einer neuen Aufteilung des Straßenraumes. Hier dürfen wir aber nicht immer davon sprechen, was wir verlieren, sondern müssen kommunizieren, was wir gewinnen. Deshalb werden wir zukünftig daran arbeiten, mehr Raum für Straßenbäume zu schaffen und eine konsequente Begrünung Lübecks umzusetzen."

Interessierte können die Veranstaltung auch auf der Video-Plattform YouTube (Kanal „Grüne Lübeck) in voller Länge anschauen.

„Gerade im Sommer brauchen alle Menschen in der Stadt solche Flächen, die auch spontan oder zeitweise entstehen könnten“, meint Silke Mählenhoff und nennt als Beispiel die so genannte „Übergangswiese“ auf dem Schrangen. Foto: Archiv/HN

„Gerade im Sommer brauchen alle Menschen in der Stadt solche Flächen, die auch spontan oder zeitweise entstehen könnten“, meint Silke Mählenhoff und nennt als Beispiel die so genannte „Übergangswiese“ auf dem Schrangen. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 162430   Autor: Grüne/red.   vom 13.11.2023 um 14.37 Uhr

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