Einzelhandel in Lübeck: 64 Millionen Euro mehr Umsatz

Die Werte zu den Flächen wurden bereits zu Jahresbeginn erhoben und beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2022. Die verfügbare Einzelhandelsfläche am Standort Lübeck ist insgesamt konstant: Wie auch 2021 standen im Jahr 2022 rund 540.000 Quadratmeter Einzelhandelsflächen im Stadtgebiet zur Verfügung. In der Innenstadt ist die verfügbare Fläche minimal rückläufig: Standen im Jahr 2021 rund 101.800 Quadratmeter zur Verfügung – waren es im Jahr 2022 nur 101.000 Quadratmeter. Der Leerstand hat sich im gesamten Stadtgebiet leicht erhöht. Standen 2021 17.000 Quadratmeter Flächen leer, waren es 2022 19.000 Quadratmeter - das entspricht einer Zunahme von rund 12 Prozent. In der Innenstadt ist der Leerstand rückläufig: Im Jahr 2022 standen 47 Läden mit insgesamt 8.000 Quadratmeter leer (2021: 8.500 Quadratmeter) – was einem Rückgang von rund 6 Prozent entspricht. Die Leerstandsquoten betragen somit für das gesamte Stadtgebiet 3,5 Prozent (2021: 3,1%) und für die Innenstadt 7,9 Prozent (2021: 8,5 %).

Die Anzahl der Ladengeschäfte im Stadtgebiet liegt bei 1.248 (2021: 1261) und ist somit leicht rückläufig. Ebenso verhält es sich in der Innenstadt: Gab es 2021 noch 524 Ladengeschäfte, waren es im Jahr 2022 noch 512 (-12). Damit liegen rund 41 Prozent aller Einzelhandelsgeschäfte Lübecks in der Innenstadt. Sie erwirtschafteten einen Umsatz von 295,6 Millionen Euro (2021: 274,6 Millionen Euro) – was einem Zuwachs von knapp 8 Prozent und einem Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von 19 Prozent entspricht.

Bezogen auf die einzelhandelsrelevanten Hotspots der Stadt, die im Rahmen des Monitors beleuchtet werden, ist der Umsatz nur im Postleitzahlengebiet 23556 (u.a. CITTI, Rewe-Center) höher. Hier wurden 2022 316,2 Millionen Euro umgesetzt. Auf dem gesamten Stadtgebiet betrug der Umsatz im Einzelhandel rund 1,5 Milliarden Euro und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 64 Millionen Euro zulegen. Die höchste Flächenproduktivität weist Travemünde mit 4.236 Euro pro Quadratmeter aus (Innenstadt: 3.176 Euro pro Quadratmeter). Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Einzelhandel lag 2022 im Mittel in Lübeck bei 7.942 und ist somit im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant (-0,5%).

„Der Einzelhandelsstandort Lübeck ist nach wie vor attraktiv und weist konstant gute Werte bei den relevanten Kennzahlen auf“, sagt Stefan Krappa, Projektleiter Innenstadtentwicklung bei der Wirtschaftsförderung Lübeck. „Wir beobachten aber auch, dass sich der Strukturwandel in der Innenstadt weiter fortsetzt und zunehmend neue Nutzungen an Relevanz erlangen“, so Krappa. So wurden 2022 in der Innenstadt 15 ehemalige Einzelhandelsflächen mit insgesamt rund 1.200 Quadratmeter einer neuen Nutzung (etwa Gastronomie oder Handwerk) zugeführt. Ziel sei es nun weiterhin, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren diesen Strukturwandel mit gezielten Projekten und Konzepten zu begleiten und im Rahmen der Möglichkeiten zu gestalten.

Mehr Informationen gibt es im Einzelhandelsmonitor, der unter folgenden Link heruntergeladen werden kann: www.luebeck.org/downloads

Auch wenn es an prominenter Stelle Leerstände gibt, läuft der stationäre Einzelhandel in Lübeck gut. Foto: JW

Text-Nummer: 162438   Autor: WiFö HL/red.   vom 13.11.2023 um 19.05 Uhr