Große Diskussion um eine neue Stromtrasse
Lübeck: Archiv - 16.01.2024, 09.44 Uhr: Im Bürgerschaftssaal des Rathauses wurde es am Montag voll: Drei Ausschüsse tagten gemeinsam, um sich über die geplante neue Stromtrasse von Lübeck nach Lauenburg zu informieren. Aus Kostengründen möchte der Bund die 380 kV-Strecke als Freileitung an Masten realisieren.
Die Position der Stadtverwaltung ist klar: Sie lehnt die Freileitung ab. Sie durchquere unter anderem ein Gebiet, das Lübeck für Aufforstung eingeplant hat. Ein noch größeres Problem: Die Leitungsmasten würden die Sichtachsen auf die Innenstadt beeinträchtigen. Damit drohe der Verlust des Status als "UNESCO Weltkulturerbe". Zu diesem Punkt hat Netzbetreiber Tennet noch kein Gutachten vorgelegt.
Die Entscheidungen sind schwierig: Die Leitung wird für den Transport des Windstroms von der Ostseeküste in den Süden benötigt. Die Lübecker Politiker müssen sich entscheiden, ob sie die "Energiewende" verzögern möchten oder die Einschränkungen durch die neue Leitung hinnehmen. Umweltsenator Ludger Hinsen rät der Bürgerschaft, eine klare Entscheidung zu treffen.
Der Welterbestatus hat für den Tourismus in Lübeck eine besondere Bedeutung. Bereits im Dezember 1987 wurde die Lübecker Altstadt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Damit war Lübeck die erste Stadt Nordeuropas, die mit einem fast kompletten Stadtteil diese Ehrung erhielt.
Im Original-Ton hören Sie Interviews von Harald Denckmann mit Umweltsenator Ludger Hinsen und Catharina Vogel, Welterbebeauftragte der Hansestadt Lübeck.
Am Montag wurden die Pläne zu der Leitung vorgestellt und diskutiert. Fotos, O-Ton: Harald Denckmann
Hier hören Sie den Originalton:
Text-Nummer: 163625 Autor: VG vom 16.01.2024 um 09.44 Uhr