Bürgermeister erinnert an die Cap Arcona

Lübeck: Archiv - 19.02.2024, 21.42 Uhr: Die Cap Arcona, ursprünglich ein Luxusdampfer, versank am 3. Mai 1945 nach heftigem, und seitens der SS vermutlich provozierten, britischen Beschuss in der Lübecker Bucht. Etwa 4600 vom Hamburger Konzentrationslager Neuengamme deportierte Kriegsgefangene, politische Sträflinge und jüdische Häftlinge starben in der noch eiskalten Ostsee.

Mit dem musiktheatralen Spektakel gegen leises Vergessen und für lautes Aussprechen des Sängers, Autors und Regisseur Schorsch Kamerun kommt eine andere Form der Erinnerungskultur auf die Bühne des Theater Lübeck. Experimentierfreudiges, modernes Erinnern, die Sichtweisen von Generationen, systemkritische Fragestellungen und ein Bekenntnis zu Vielfalt und Demokratie.

In Neustadt in Holstein, dem zentralen Gedenkort der Cap Arcona-Tragödie in der Lübecker Bucht, ist das Cap-Arcona-Dokumentationszentrum in der Umsetzung. Der geplante Bau mit 300 Quadratmetern Dauerausstellungsfläche und weiteren Nutzungsflächen ersetzt das seit 1990 bestehende, nur 40 Quadratmeter große „Museum Cap Arcona“.

Kooperation in der Lübecker Bucht zur Erinnerungskultur ist Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann wichtig. Deshalb besuchten beide die Premiere des Schauspiels „Cap Arcona“ und besprachen weitere Kooperationsmöglichkeiten für und mit Schulkassen in der Region. „Erinnerungskultur faktenbasiert aber modern interpretiert kann ein Schlüssel sein, um auch Generationen für die Geschichte zu interessieren, die Zeitzeugen in der eigenen Familie nicht mehr befragen können. Die Inszenierung Cap Arcona regt zur Diskussion an, hinterfragt und bezieht Position für den demokratischen Rechtsstaat“, erzählt Bürgermeister Jan Lindenau nach der Vorstellung.

Bürgermeister Mirko Spieckermann fügt hinzu: „Die Inszenierung Cap Arcona macht deutlich, dass das Erinnern und die kulturelle Bildung eine Daueraufgabe für alle Generationen bleibt. Deshalb errichten wir in Neustadt das Cap-Arcona-Dokumentationszentrum. Hauptzielgruppen sind Jugendliche und junge Erwachsene, die ganz überwiegend als Schulklassen und Gruppen der historisch-politischen Bildungsarbeit ins Dokumentationszentrum kommen sollen.“

Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann, Schauspieldirektor Malte C. Lachmann, Theaterchef Caspar Sawade und Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau diskutierten über das neue Stück. Foto: HL

Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann, Schauspieldirektor Malte C. Lachmann, Theaterchef Caspar Sawade und Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau diskutierten über das neue Stück. Foto: HL


Text-Nummer: 164266   Autor: Presseamt Lübeck   vom 19.02.2024 um 21.42 Uhr

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