Teurere Tickets: Politisches Versagen?

Lübeck: Archiv - 21.02.2024, 14.27 Uhr: Angesichts der gestrigen Ankündigung der NAH.SH, die Ticketpreise zum 01.04.2024 zu erhöhen (Wir berichteten), äußern sich Vertreter der Kampagne „Wir fahren zusammen“. Dabei heißt es unter anderem: „Politisches Versagen wird hier auf dem Rücken der Fahrgäste und Beschäftigten ausgetragen, statt endlich die notwendigen Investitionen in einen guten ÖPNV und gute Arbeit zu tätigen.“

„Öffentlicher Nahverkehr ist öffentliche Daseinsvorsorge und muss öffentlich ausreichend finanziert werden. Nur so können alle gut ans Ziel kommen. Statt die Verteuerung der Ticketpreise in Kauf zu nehmen ist es eine politische Aufgabe, jetzt massiv in einen günstigen und bedarfsgerechten ÖPNV zu investieren, statt die Sparpolitik weiter auf dem Rücken der Beschäftigten und Fahrgäste auszutragen. Solche Preiserhöhungen lassen sich verhindern, wenn in Kiel und Berlin das notwendige Geld in die Hand genommen wird,“ so Katharina Kewitz von #Wir fahren zusammen Schleswig-Holstein.

In der Kampagne „Wir fahren zusammen“ fordern Klimabewegung und Beschäftigte im ÖPNV gemeinsam Investitionen von 16 Milliarden Euro pro Jahr in den Nahverkehr und im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen dringend notwendige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

„Aktuell steht der ÖPNV vor dem Kollaps: Die Arbeitsbedingungen sind so schlecht, dass viele Kollegen nicht mehr können, der Personalmangel ist hoch. Wir dürfen nicht zulassen, dass hier zu Lasten der Ärmsten in der Gesellschaft und der Arbeitnehmer weiter gespart wird. Wir lassen uns nicht länger gegeneinander ausspielen, denn wir wissen: Einen ÖPNV, mit dem alle gut mobil sind, gibt es nur mit guten Arbeitsbedingungen für diejenigen, die die Busse und Bahnen fahren“, sagt Konstantin Paul von #Wir fahren zusammen Schleswig-Holstein.

„Gerade in einer Zeit, in der große soziale Ungleichheiten sich verschärfen und antidemokratische Kräfte an Zustimmung gewinnen, muss die Politik zeigen, dass sie die Menschen nicht im Regen stehen lässt. Weder diejenigen, die sich Mobilität schon jetzt kaum noch leisten können, noch die, die um 3 Uhr morgens Schichtbeginn haben, um uns von A nach B zu bringen“, so Kewitz weiter.

Vertreter der Kampagne „Wir fahren zusammen“ kritisieren die Erhöhung der Ticket-Preise. Foto: Archiv/HN

Vertreter der Kampagne „Wir fahren zusammen“ kritisieren die Erhöhung der Ticket-Preise. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 164300   Autor: Katharina Kewitz/red.   vom 21.02.2024 um 14.27 Uhr

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