Der Frühling lässt sich noch ein wenig Zeit

Wir hängen so dazwischen. Dass es nicht mehr so richtig knackig winterlich wird, hatten wir in unserer letzten Vorschau ja bereits angedeutet. Diese milden Verhältnisse, mit langsam von Westen durchziehenden Tiefdruckgebieten sollten auch in der nächsten Woche noch anhalten. Es schiebt sich immer einmal, von den Azoren kommend, eine kleine Hochdrucknase dazwischen, die dann in den kommenden zwei Wochen durchaus noch einmal für eine kalte Nacht sorgen könnte. Aber keine Panik, es tauchen in den Modellen lediglich einmal Temperaturen um den Nullpunkt herum auf, keinesfalls strenge Fröste und zufrierende Gewässer. Schneefall liegt bei uns so gut wie gar nicht mehr an. Die letzten zarten Andeutungen dafür, tauchen in den Nachtstunden um den 5. März herum auf. Ernst zu nehmen ist das aber nicht mehr. Wer sich mit dem Auto ausschließlich in der norddeutschen Tiefebene bewegt und nicht mehr in die Alpen fahren muss, kann langsam daran denken, die Sommerreifen aufziehen zu lassen.

Die atmosphärischen Rahmenbedingungen entwickeln sich natürlich langsam aber sicher zu unseren Gunsten. Am 3. März beträgt die Tageslänge bereits wieder ganze 11 Stunden. Um 7 Uhr ist Sonnenaufgang und um 18 Uhr geht die Sonne erst wieder unter. Die Mittagshöhe so etwa kurz nach 12 Uhr beträgt schon wieder 30 Grad über dem Horizont. Wenn sie dann scheint, dann reicht es bereits wieder locker für die Außengastronomie, besonders wenn es unter dem Einfluss eines hinreichend beständigen Hochdruckgebietes relativ windstill ist.

Ich beschreibe diese Verhältnisse, weil es genau so etwa um den 10. März herum eintreten könnte. Dann könnten wir - wie aus der Karte ersichtlich - in den Einflussbereich eines kräftigen Hochdruckgebietes über Osteuropa kommen. Ein schwaches Tiefdruckgebiet über den Britischen Inseln wird dann aus heutiger Sicht dafür sorgen, dass milde Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Norden strömen. Sonnige Verhältnisse für Lübeck sind bei einer derartigen Wetterlage zu erwarten, die uns das erste Mal frühlingshafte Tagestemperaturen um die 15°C bescheren dürften. Die Natur scheint sich bereits darauf einzustellen. Krokusse sind überall in Gärten und auf Wiesen zu entdecken und an den meisten Büschen treiben die Knospen bereits aus. Auch größere Schwärme durchziehender Gänse sind bereits wieder auf den Feldern zu sehen.

Erfreulich für die Landwirte wird sein, dass es zwar gelegentlich einmal einen Schauer geben wird, aber weitgehend sind für die kommenden zwei bis drei Wochen nur wenig starke Niederschlagsgebiete zu sehen. Die Felder könnten daher durchaus einmal beginnen langsam abzutrocknen.

Das sind die groben Trends, soweit sie aus den Vorhersagemodellen der Wetterdienste ablesbar sind. Die genauen Vorhersagen für die jeweils kommenden zwei Tage muss man natürlich Funk und Fernsehen entnehmen. Wir wagen einmal die Vorhersage, dass der strenge Winter für diese Saison vorbei ist. Bis zu den Eisheiligen kann natürlich noch einmal ein Nachtfrost dabei sein, das ist dann allerdings nur eine kurze Episode und kann die anstehenden Frühlingstage nicht ernsthaft aufhalten.

Ab 10. März erreichen uns vermutlich sehr milde Temperaturen. Fotos: Karl Erhard Vögele, Grafik: Harald Denckmann

Text-Nummer: 164377   Autor: Harald Denckmann   vom 25.02.2024 um 18.11 Uhr