SPD und FW sehen Buddenbrookhaus-Projekt vor finanziellem Kollaps

Lübeck: Archiv - 04.03.2024, 11.57 Uhr: Die Bürgerschaftsfraktion SPD und FW erklärt in einer Mitteilung: „Trotz eindeutiger Warnungen aus dem Wirtschaftsministerium bleibt die Koalition aus CDU, GRÜNEN und FDP beim Thema Buddenbrookhaus bei ihrem hochriskanten Kurs. Der Verlust der Fördermittel für den Umbau des neuen Buddenbrookhauses ist nun sehr wahrscheinlich. Damit steht das Lübecker Aushängeschild vor dem finanziellen Kollaps.“

Angesichts der kritischen Entwicklung rund um die Fördermittel für das Projekt 'Neues Buddenbrookhaus' fordert die Fraktion SPD und FW eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Pläne und Beschlüsse der Bürgerschaft. „Hintergrund ist ein Informationstermin in der vergangenen Woche zu dem Lübecker Dauerthema. Dort hatte
ein hochrangiger Vertreter des Ministeriums als Fördermittelgeber klargestellt, dass die
aktuelle Beschlusslage der Bürgerschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu
einem Verlust der Fördermittel führen wird“, erklärt die Fraktion in einer Mitteilung.

„Versuch der Verhinderung der Debatte“
SPD und FW in ihrer Mitteilung: „Doch eine Debatte zu diesem brisanten Thema wollten CDU, GRÜNE und FDP mit allen parlamentarischen Mitteln verhindern. Zunächst hatte die Lübecker Jamaika-Koalition versucht, das gesamte Thema von der Tagesordnung zu nehmen. Der Ältestenrat der Bürgerschaft musste einberufen werden. Dafür wurde die Bürgerschaftssitzung unterbrochen. Doch der Versuch, die Debatte grundsätzlich zu verhindern, scheiterte. Denn ein solches Vorgehen ist nach kurzfristig eingeholter Einschätzung des Rechtsamtes der Hansestadt Lübeck vollkommen unzulässig.“

„Eine berechtigte und angesichts der Bedeutung des Themas wichtige parlamentarische Debatte verhindern zu wollen, ist für Demokraten schon sehr grenzwertig," zeigt sich Peter Petereit, Fraktionsvorsitzender von SPD und FW, verwundert.

Anschließend wurde der Tagesordnungspunkt mit Mehrheit der Stimmen von Jamaika in die
Fachausschüsse verwiesen. „Ein zulässiger, aber sehr durchschaubarer Trick“, stellt Peter
Petereit fest. „Aber dieses Spiel auf Zeit wirkt sich katastrophal auf das Gesamtprojekt aus. CDU, GRÜNE und FDP müssten jetzt endlich Einsicht zeigen und alles tun, damit das 'Neue
Buddenbrookhaus' doch noch gerettet werden kann.“

In der Sache selbst zeigte sich die Lübecker Jamaika-Koalition der Fraktion SPD und FW zufolge in ihrer Haltung unbeirrt: „Entgegen aller Beteuerungen und Beschwichtigungen aus den Reihen von CDU, GRÜNEN und FDP steht es für das Projekt Buddenbrookhaus 5 vor 12. Ein weiteres Umplanen, Vertagen und Abwarten ist das sichere Ende des Projektes.“ Die Fraktion SPD und FW beantragte daher, den bereits im September 2021 gefassten und später aufgehobenen Beschluss zur Erweiterung, Umbau und Sanierung des Buddenbrookhauses erneut zu beschließen und endlich umzusetzen. „Die Realisierung des 'Neuen Buddenbrookhauses' muss auf der Grundlage der Baugenehmigung und der denkmalrechtlichen Genehmigung fortgesetzt werden. Die Menschen in der Stadt haben den politischen Eiertanz satt“, fügt Petereit hinzu. „Auch in der Landesregierung ist das Unverständnis über die Bürgerschaftsmitglieder von CDU, GRÜNEN und FDP groß.“

SPD und FW fordern zudem, dass der vom Umbau betroffene Gewölbeteil zurückgebaut und entweder an anderer Stelle wiederaufgebaut oder für eine spätere Rekonstruktion sicher verwahrt wird. Die Fraktion sieht ihre bisherige Einschätzung durch das Wirtschaftsministerium bestätigt. Johannes Hartwig, Abteilungsleiter Technologie, Tourismus und Marketing im Ministerium, äußerte der Fraktion zufolge „erhebliche Zweifel“ daran, dass die Mittel gemäß des Zuwendungsbescheides abgerufen würden. Denn die nun geplante Fertigstellung des Gebäudes würde erst für das Jahr 2030 in Aussicht gestellt, was weit über den Bewilligungszeitraum hinausgehe. Der läuft zum 31. Dezember 2027 aus.

SPD und FW dazu: „Dabei stellt die bewilligte Summe von 19,1 Millionen Euro eine außerordentlich hohe Einzelförderung dar. Andere Fördermittelnehmer sind sehr an diesen Mitteln interessiert, sollten sie für das Buddenbrookhaus nicht genutzt werden.“

„In Zeiten knapper Kassen reiben sich andere Kommunen über das hausgemachte Desaster die Hände“, fasst Peter Petereit die Lage zusammen. „Denn die werden die so freigewordenen Mittel umgehend beantragen.“

Daher geht der dringende Appell der Fraktion SPD und FW an die Bürgerschaft, zur Vernunft und zu den eigenen Beschlüssen zurückzukehren. Mit der Verhinderung einer inhaltlichen Auseinandersetzung hat die Lübecker Jamaika-Koalition dem Buddenbrookhaus und dem Ansehen der Stadt einen weiteren schweren Schaden zugefügt.

„Das Spiel auf Zeit der Lübecker Jamaika-Koalition stürzt das Projekt Buddenbrookhaus ins Chaos“, meint die Fraktion SPD und FW. Foto: Archiv/HN

„Das Spiel auf Zeit der Lübecker Jamaika-Koalition stürzt das Projekt Buddenbrookhaus ins Chaos“, meint die Fraktion SPD und FW. Foto: Archiv/HN


Text-Nummer: 164513   Autor: SPDuFW/red.   vom 04.03.2024 um 11.57 Uhr

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