Grenzmuseum Schlutup: Frühstück für das Ehrenamt

Lübeck - Schlutup: Archiv - 09.03.2024, 15.40 Uhr: "Der ganze Ortsteil steht hinter uns, sonst würde das alles hier nicht möglich sein", sagte eine sichtlich bewegte Ingrid Schatz beim traditionellen Frühstück für die zahlreichen Ehrenamtler, die sich seit Bestehen des Grenzmuseums für die Einrichtung engagieren.

Da werden mal Bürostunden geleistet, damit alles weiter am Laufen bleibt, oder ein Schlutuper Unternehmer kommt mal kurz mit einem Kran vorbei, um einen Findling eben zu versetzen. Helfende Hände haben auch die Tische liebevoll dekoriert und kleine Schokoladengeschenke liebevoll mit Frühlings-Schmetterlingen ausgestattet. So etwas kommt an im Ortsteil und Ingrid Schatz, von allen liebevoll 'Schatzi' genannt, freut sich über jede Hilfe, denn bei allem Engagement, das ihr offenbar angeboren ist, ist sie natürlich auch schon langsam 80 Jahre alt geworden.

Die einzigartige Sammlung von Erinnerungsstücken an die deutsche Teilung muss natürlich erhalten bleiben. Fachleute vom Archiv haben sich daher bereits einmal sehen lassen, denn die authentischen Objekte, die dort seit Jahrzehnten bewahrt werden, vermitteln in immer stärkeren Maße ein authentisches Gefühl für die damaligen Verhältnisse am sogenannten 'Eisernen Vorhang'.

Die Kundschaft im Grenzmuseum ist mittlerweile international und umspannt den gesamten Globus. Amerikaner, die in Deutschland stationiert waren, schauen genauso interessiert vorbei wie Koreaner, die Grenzerfahrungen im eigenen Lande mit dem Lübecker Museum verbinden und darüber sogar vor Ort bereits berichtet haben.

Schulklassen aus der ganzen Republik, viele sogar aus dem benachbarten Dänemark kommen für authentischen Geschichtsunterricht vor Ort gern vorbei und lassen sich von den verbliebenen Zeitzeugen mit persönlicher Grenzerfahrung unmittelbar berichten. Gleichzeitig muss natürlich eine wissenschaftliche Aufarbeitung und Einordnung der Asservate erfolgen. Damit das alles auch geschieht sind verantwortliche Politiker vor Ort und auch im schleswig-holsteinischen Landtag natürlich gefragt, hier die richtigen Weichen zu stellen.

Ingrid Schatz vertraut dieser Entwicklung, denn bei längerem zeitlichen Abstand sind besuchende Politiker immer erstaunter über die Qualität der Erinnerungsstücke, die hier bewahrt werden konnten.

Das alles ist 1990 spontan entstanden, weil die Menschen auf beiden Seiten der ehemaligen Grenze das Gefühl hatten, dass die Erinnerung daran, dass Konflikte friedlich überwunden werden können, wachgehalten werden muss. Ingrid Schatz dankte dieser bis heute andauernden spontanen Bürgerinitiative noch einmal herzlich für ihren nachhaltigen Einsatz und eröffnete freudig das bereitstehende Buffet.

Im Original-Ton hören Sie ein Gespräch von Harald Denckmann mit Ingrid Schatz.

Ingrid Schatz danke den vielen ehrenamtlichen Helfern des Grenzmuseums in Schlutup. Foto, O-Ton: Harald Denckmann

Ingrid Schatz danke den vielen ehrenamtlichen Helfern des Grenzmuseums in Schlutup. Foto, O-Ton: Harald Denckmann


Hier hören Sie den Originalton:

Text-Nummer: 164644   Autor: Harald Denckmann   vom 09.03.2024 um 15.40 Uhr

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