Förderung für Erwachsene auf dem Weg zur Fachkraft

Lübeck: Archiv - 20.03.2024, 12.27 Uhr: In vielen Bereichen werden Fachkräfte händeringend gesucht. Sie sind im Schnitt seltener arbeitslos als Menschen ohne Ausbildung und sie verdienen besser. Deshalb lohnt es sich auch für Erwachsene, einen Abschluss zu machen.

„Die Arbeitsagentur unterstützt Menschen ohne Berufsabschluss auf ihrem Weg in eine sichere Zukunft. Für die Förderung ist es unerheblich, ob jemand arbeitslos oder in Beschäftigung ist. Der Weg kann unter anderem über eine berufliche Ausbildung, eine abschlussorientierte Teilqualifizierung oder Externenprüfungen sowie über eine betriebliche Umschulung führen“, erläutert Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.

Betriebliche Umschulung eröffnet Chancen
Vladislav Kremer hat seine Chance im Rahmen einer betrieblichen Umschulung ergriffen. Seit September 2023 erlernt er den Beruf Fachkraft Lagerlogistik bei der Gabler Thermoform GmbH und Co. KG in Lübeck.

„Bei einer betrieblichen Umschulung handelt es sich um ein ganz normales Ausbildungsverhältnis mit Eintrag bei der Kammer, Berufsschulunterricht und Kammerprüfung. Anstatt der ursprünglichen Ausbildungsdauer absolvieren die Umschüler ihre Ausbildung jedoch in einer um mindestens ein Drittel verkürzten Form, das heißt in der Regel in zwei statt drei Jahren“, ergänzt Dusch.

Bis August 2025 drückt Vladislav Kremer jetzt wieder die Schulbank. Der 27-Jährige hatte
den Sprung in eine Ausbildung nach der Schule verpasst. Weil sich sein Wunschberuf Mediengestalter nicht realisieren ließ, jobbte er als Auslieferungsfahrer und Helfer in der Lebensmittelherstellung, Lagerwirtschaft oder Zeitarbeit. Der Wunsch nach einem beruflichen Abschluss blieb über die Jahre bestehen. Als sein Arbeitsverhältnis bei einem Sicherheitsunternehmen endete, nutzte der Lübecker die Chance, sich in der Agentur für Arbeit zu den Möglichkeiten einer Weiterbildung zu informieren.

„Meine Schulzeit ist über zehn Jahre her und die ersten Tage in der Berufsschule waren schon hart, aber bereits nach den ersten Monaten bin ich sicher, mich richtig entschieden zu haben. Die Vielfalt des Berufes, das gute Arbeitsklima und der gute Umgang in der Belegschaft bestärken mich darin. Ich werde für den Unterricht freigestellt und erhalte während der Umschulung weiter mein Helfergehalt, so dass auch der Lebensunterhalt sichergestellt ist. Diesen Weg kann ich auch anderen nur empfehlen“, erklärt Vladislav Kremer.

Vorteile für Unternehmen und Arbeitnehmer
Die Agentur für Arbeit erstattet Unternehmen, die ihre Beschäftigten qualifizieren, entstehende Lehrgangskosten und einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt.

„Auch wir als Unternehmen können uns nur anschließen und anderen Betrieben zu dieser Möglichkeit raten. Wir bilden seit vielen Jahren aus, nutzen aber auch alternative Wege, Fachkräfte zu gewinnen. Mit Umschulungen haben wir gute Erfahrungen gemacht. Die Mühe lohnt sich, wenn man Fachkräfte haben möchte. Da Herr Kremer bereits im Berufsleben stand, bringt er vieles mit, wie zum Beispiel Organisationsfähigkeit, Durchhaltevermögen, gute Auffassungsgabe und Pünktlichkeit“, ergänzt Björn Brüning, kaufmännischer Leiter bei der Gabler Thermoform GmbH und Co. KG mit 63 Beschäftigten. Weitere 132 Beschäftigte sind bei der Gabler Maschinenbau GmbH tätig. Beide Unternehmen haben zehn Auszubildende und zwei duale Studenten. Ausgebildet werden Industriekaufleute, IT-Systemelektroniker, Industriemechaniker, Fachkräfte Lagerlogistik, Technische Produktdesigner, Elektroniker, Maschinenbauer und Elektrotechniker. Zum Herbst 2024 wird noch eine Nachwuchskraft als Fachkraft Lagerlogistik bei der Gabler Maschinenbau GmbH gesucht.

Gabler Thermoform GmbH und Co. KG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinen zur Produktion von Kunststoffverpackungen im Thermoformverfahren. Die Modellpalette reicht von der kompakten Einzelmaschine bis hin zu großen Komplettanlagen, in denen Produkte sämtliche Schritte vom Rohstoff bis zum fertigen Verkaufsgebinde durchlaufen.

Beratungsangebote
„Für eine Ausbildung ist es nie zu spät. Trauen Sie sich Neues zu und holen Sie Ihren Abschluss nach. Sprechen Sie mit Ihren Betreuern in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter über Ausbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten und werden Sie so zur gesuchten Fachkraft“, rät Dusch.

Unter www.arbeitsagentur.de bietet die Bundesagentur für Arbeit
Informationen vom Nachholen des Berufsabschlusses und Berufswechsel bis zu beruflichen
Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Vladislav Kremer durchläuft zurzeit in seiner Ausbildung die Kommissionierung. Foto: Arbeitsagentur

Vladislav Kremer durchläuft zurzeit in seiner Ausbildung die Kommissionierung. Foto: Arbeitsagentur


Text-Nummer: 164797   Autor: Arbeitsagentur/red.   vom 20.03.2024 um 12.27 Uhr

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