Viertel nach zwölf startete mit vielen Besuchern

Lübeck - Innenstadt: Archiv - 02.06.2024, 08.31 Uhr: Es ist wieder soweit: An jedem Sonnabend bis zum 10. August findet wieder die Reihe „Viertel nach zwölf“ statt und Hans J. Schnoor, Professor für Cembalo an der Musikhochschule Lübeck, erfüllt die Museumskirche St. Katharinen mit Leben. So mancher hält diese ehemalige dreischiffige Klosterkirche für das schönste Gebäude der Lübecker Backsteingotik.

Beim Eröffnungskonzert am 1. Juni war die Kirche gut besucht – auch viele Urlauber und Wochenendbesucher nehmen das Angebot wahr und genießen in diesem herrlichem, lichtdurchflutetem Raum, inmitten der reichen Innenausstattung und den außergewöhnlich guten akustischen Verhältnissen Alte Musik, überwiegend aus dem Zeitalter des Barock und der Frühklassik.

Hans Schnoor musiziert mit hervorragenden Musikern und stets sind wahre Schmuckstücke der historischen Literatur zu erleben. Sergio Sanchez, Professor für Oboe an der Musikhochschule, spielte auf einem Barockinstrument fast ohne Klappen, ihm gelangen schon beim ersten Konzert von Alessandro Marcello raffinierte Verzierungen im langsamen Satz. Lebendig und sprühend musizierten mit ihm Anna Melkonyan und Barbara Köbele, Violine, Fabian Schultheis (Cello) und Hans Schnoor am Cembalo. Auch Anna Melkonyan unterrichtet an der Musikhochschule, sie ist musikalisch ausgesprochen vielseitig unterwegs, nicht minder engagiert ist Barbara Köbele, beide Musikerinnen beschäftigen sich intensiv mit historischer Aufführungspraxis, ohne andere Stile auszuklammern. Fabian Schultheis ist Cellist bei den Lübecker Philharmonikern, er rundete mit Hans J. Schnoor das homogene Klangbild aufs Feinste ab. Maike Albrecht zeigte wieder eine enorme Bandbreite: geschmeidig und farbenreich erklang ihr ausdrucksvoller Sopran bei zwei Arien von Georg Friedrich Händel. In der Sonate für Violine von Franz Benda überraschte Barbara Köbele mit durchsichtigen Parlandi ebenso wie mit atemberaubender Virtuosität bei sehr feinem, elegantem Ton.

Genügsamkeit, Bescheidenheit und ein Lob auf Zufriedenheit sind die Inhalte in der Bachkantate „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“, die alle Musiker zum Abschluss des Konzertes mit wunderbarer Spielfreude und perfektem Zusammenspiel zum Besten gaben. Ganz sicher verließen sehr vergnügte, zufriedene Zuhörer die Katharinenkirche.

Hans J. Schnoor bietet seine Konzerte bei freiem Eintritt an und erhält außer den erbetenen Spenden am Ausgang keinerlei anderweitige Unterstützung. Es grenzt an ein Wunder, dass er immer wieder vorzügliche Musiker für diese Konzertreihe gewinnen kann und das spricht wiederum für die Motivation aller Beteiligten, bei dieser kleinen, aber feinen Reihe mitzuwirken.

Jeden Sommer spielen am Sonnabend um Viertel nach zwölf hervorragende Musiker in St. Katharinen. Foto: S.-R. Feldhoff

Jeden Sommer spielen am Sonnabend um Viertel nach zwölf hervorragende Musiker in St. Katharinen. Foto: S.-R. Feldhoff


Text-Nummer: 166238   Autor: Svea Regine Feldhoff   vom 02.06.2024 um 08.31 Uhr

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