KWL: Travemünder Parkhaus wird Gewinne schmälern

Lübeck - Travemünde: Archiv - 28.08.2023, 21.01 Uhr: Knapp 100 Interessierte nahmen am Montagnachmittag am „Bürgerdialog“ zum Thema Parkhaus Fahrenberg teil. Gleich zu Anfang betonte der Moderator, dass das Projekt vorgestellt aber nicht infrage gestellt werde, denn der Bürgerschaftsbeschluss ist gefasst und der Auftrag vergeben. Die erwarteten Verluste sollen aus Gewinnen mit ebenerdigen Parkplätzen ausgeglichen werden.

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Der Auftrag zum Bau des Travemünder Parkhauses wurde laut KWL am 08.06.2023 vergeben.

Laut der städtischen Gesellschaft KWL hat der Parkplatz Godewind eine Kapazität von 105 Parkplätzen. Auf dem Gelände soll nun ein Parkhaus mit 300 Stellplätzen entstehen. Davon 3 behindertengerechte Stellplätze, 30 Frauenstellplätze und 10 Familienstellplätze. Dazu kommen 3 WC-Räume und 8 überdachte Fahrradplätze. Baubeginn soll im 1. Quartal 2024 sein, die Fertigstellung bereits Ende des 3. Quartals 2024.

Dass ein Parkhaus in Travemünde mit den Saisonzeiten eines Seebades nicht wirtschaftlich zu betreiben ist, ist den Verantwortlichen bewusst. Da die KWL mit ihren Parkplätzen etwa zwei Millionen Euro pro Jahr Gewinn mache, werden das Travemünder Parkhaus aus diesen Geldern quersubventioniert, hieß es dazu. Der Gewinn der städtischen Gesellschaft wird also entsprechend geschmälert.

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Knapp 100 Bürger nahmen an der Informations-Veranstaltung im großen Saal des Maritim Strandhotel Travemünde teil.

Aufkommender Kritik am Projekt wurde auch immer wieder mit dem Hinweis begegnet, dass das der Bau des Parkhauses ein Beschluss der Lübecker Bürgerschaft sei. So sei eine politische Vorgabe, erst einmal Ersatz an Parkplätzen zu schaffen, bevor Stellplätze auf dem Parkplatz Leuchtenfeld reduziert würden. Travemündes zentraler Parkplatz soll schon seit Jahrzehnten umgestaltet werden. Dr. Barbara Schwarz (Grüne) kritisierte, dass das Leuchtenfeld als Legitimation für das Parkhaus genommen werde. Mit Bezug auf die von der CDU angesprochenen Pflegekräfte, Krankenschwestern und Schichtarbeiter als Dauernutzer der Anlage (Wir berichteten) regte sie an, „soziale Parkplätze“ ähnlich sozialem Wohnungsbau anzubieten. Tatsächlich soll es auch Dauerparkplätze für Anwohner geben, den Vorschlag einer Rabattierung wolle man gerne mitnehmen, hieß es vom Podium.

Sabine Schöne von der Bürgerinitiative „Parkklotz nein danke“ fragte unter anderem nach dem Erhalt der Bäume. Drei Bäume müssten weichen, hieß es dazu. Darunter eine Birne, die dem Parkhaus im Weg sei. Ein weiterer Baum müsse zurückgeschnitten werden. Zu den Baumfällarbeiten hätte es bereits ein Gutachten gegeben, man rechnet mit der Fällgenehmigung.

Aus 105 ebenerdigen Parkplätzen werden am Godewind 300 Parkaus-Parkplätze. Die Verluste des Projektes sollen aus anderen Parkplatz-Einnahmen der KWL quersubventioniert werden. Fotos: Helge Normann

Aus 105 ebenerdigen Parkplätzen werden am Godewind 300 Parkaus-Parkplätze. Die Verluste des Projektes sollen aus anderen Parkplatz-Einnahmen der KWL quersubventioniert werden. Fotos: Helge Normann


Text-Nummer: 160827   Autor: Helge Normann   vom 28.08.2023 um 21.01 Uhr

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