Wochenmarkt zwischen Algen-Bergen

Lübeck - Travemünde: Archiv - 26.10.2023, 10.13 Uhr: Eine ordentliche Menge Algen schwemmte das Hochwasser Freitag (20.10.2023) an Land. Auch der Travemünder Wochenmarktplatz war üppig mit den Pflanzen bedeckt. „Dann kann man doch erwarten, dass heute, auf einen Donnerstag, spätestens dann, die Haufen hier weg sind“, findet Wochenmarkt-Beschicker Andreas Conrad. Doch der Travemünder Markt fand jetzt schon zum zweiten Mal zwischen Algenbergen statt.

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Als Andreas Conrad nach der Flut das erste Mal die Berge von zusammengekehrten Algen und Müll auf dem Wochenmarktplatz sah, hätte er noch gedacht: „Mensch, die Stadt hat ja zumindest das erstmal gemacht“, erzählt er. Dann hätte er erfahren, dass junge Leute da ehrenamtlich aufgeräumt hatten. Mitglieder vom „Haus der Jugend“ und der Handballabteilung des Travemünder Sportvereins (TSV) hatten bereits am Tag nach der Flut die Algen und auch angeschwemmten Müll zu großen Bergen zusammengekehrt (Wir berichteten). Das Ganze brauchte nur noch abgefahren werden. Doch das passierte nicht.

So kam es, dass bereits am Montag (23.10.2023) der erste Wochenmarkt zwischen Algenbergen stattfand. „Da sind wir meist immer ein Drittel weniger“, sagt Marktbeschicker Conrad. Doch als der Markt am Donnerstag (26.10.2023) mit mehr Händlern stattfinden sollte, gab es ein Problem: Ein Marktbeschicker musste im Morgengrauen erst einmal einen ordentlichen Berg Algen beiseiteräumen, um überhaupt aufbauen zu können. „Du hast ja morgens keine Forke mit, nur einen Besen“, erzählt Andreas Conrad. Gut zwanzig Minuten hätte die Aktion gedauert.

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Natürlich hätte man auch mit der Marktaufsicht über die Algen gesprochen, dass das weitergeleitet wird, meint Andreas Conrad. „Der war sogar Freitag hier, hat sich das angesehen.“ Und gleich die FI-Schalter der Stromkästen runtergemacht. Ein Stromkasten sei trotzdem kaputtgegangen. „Der hat auch gleich einen Elektriker beauftragt, das hat alles sehr gut geklappt“, lobt der Wochenmarkthändler.

Aber dass nun schon zum zweiten Mal die Lebensmittel zwischen welkenden Algen verkauft werden müssen, ärgert den Markthändler doch ein wenig: "Wir müssen immer mehr Standgebühren bezahlen …"

Knapp eine Woche nach der Sturmflut müssen Wochenmarkt-Händler Andreas Conrad und seine Kollegen jetzt schon zum zweiten Mal ihre Waren zwischen Algenbergen anbieten. Fotos: Helge Normann

Knapp eine Woche nach der Sturmflut müssen Wochenmarkt-Händler Andreas Conrad und seine Kollegen jetzt schon zum zweiten Mal ihre Waren zwischen Algenbergen anbieten. Fotos: Helge Normann


Text-Nummer: 162050   Autor: Helge Normann   vom 26.10.2023 um 10.13 Uhr

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